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>>> CORONA-TAGEBUCH

BRAHMA


Eine Singdrossel zur anderen:
"Mein Gesang ist der Gesang Gottes!"

Die andere: "Gott singt nicht, Gott ist!"

"Was isst Gott?"

"Er selbst."

"Sich selber?"


>>> TAGEBUCH 2021
TAGEBUCH 2022



08. Januar 2022 Nachdem wie die meisten Monate des Jahres auch der November 2021 kälter war als der 30jährige Durchschnitt (-1.1 K), wurde der Dezember wärmer (+1.5 K). Auch für den Januar 2022 sieht es bislang eher nach einem Wärmeüberschuss aus. Es sind noch keine Anzeichen von strengeren Frostereignissen in Sicht.

Die Oliven sind entsprechend gut ins neue Jahr gekommen, aber noch haben wir nicht Ende Februar. Und davor kann ich mich nicht entspannt zurücklehnen. Ich habe Neupflanzungen von 2021 im Gelände stehen, die unbedingt Schutz benötigen, wenn die Temperaturen signifikant unter -5 Grad zu fallen drohen. Am 22. und 23. Dezember hatten sie schon Temperaturen Richtung -8 Grad zu ertragen - allerdings nur einen Eistag.

Anfang Mai 2021 habe ich vom Olivastra-Schnitt 12 Stücke in den Boden gesteckt, teils im Gewächshaus, teils im Freien. Fünf davon haben Austriebe entwickelt, die noch jetzt vital sind! Es ist schwer vorstellbar, dass die so lange nur von der Substanz des Holzes gelebt haben. Nach Wurzeln schaue ich aber erst 2023, die sollen sich mal weiter entwickeln. Nachtrag September 2022: Leider haben sich die Austriebe nicht weiter entwickelt und beim Nachschauen fand ich keinerlei Wurzelentwicklung. Sie haben also doch einzig von der Substanz des Holzes gelebt!

10. Januar 2022 Heute ist ein neuer Bewohner in den Olivenhain eingezogen, eines der Olivenhainbilder van Goghs aus St. Remy. Als Reproduktion auf Van Gogh Olivenhain im OlivenhainAcrylglas. Im Van Gogh-Museum Amsterdam gibt es in diesem Jahr eine Ausstellung der Olivenhain-Bilder, 11. März bis 12. Juni.

Rehe haben an der kleinen Feige Knospen abgeknabbert. Die war im Dauerfrost vom 9.-13. Februar 2021 abgefroren und hat im Sommer dann drei Bodenaustriebe gebildet, an denen sich im warmen Dezember einige Knospen für 2022 schon weiter vor gewagt hatten. Ich hab Baumwachs über die Wunden gestrichen, da die Austriebe noch schwach sind.

18. Januar 2022 Bis zum Ende des Monats kein Winter bei uns im Flachland in Sicht, keine problematischen Minustemperaturen. Wenn meine Spekulationen stimmen, werden auch die kommenden acht bis zehn Winter überwiegend sehr mild bei uns verlaufen. Was aber nicht heißt, dass nicht etwas passieren kann wie die Frostwoche im vergangenen Jahr mit -16 Grad am 11. Februar!

Bislang habe ich nicht einmal den Granatapfel eingehüllt.

22. Januar 2022 Das feucht-kühle Wetter gerade gefällt den Oliven gar nicht, zahlreiche Blätter vergilben oder röten sich, selbst bei Olivastra Seggianese. Aber immerhin ist weiterhin bis Anfang Februar kein größerer Frost in Sicht.

27. Januar 2022 Weiter bis in die ersten Februarwoche hinein und darüber hinaus kein sonderlicher Frost in Sicht. Heute abend gabs einen leichten Schneegraupel-Schauer, aber bei uns bleibt davon nichts liegen. In etwas höheren Lagen wohl schon. Allerdings muss ich mich daran erinnern, dass es im vergangenen Jahr am 29. Januar 11 Grad tagsüber gab - und dann kam doch noch diese fiese Frostbombe am 11. Februar. Also Vorsicht mit optimistischen Prognosen! In Seggiano und Villeperdrix gibt es kommende Woche prognostiziert Tagestemperaturen bis 14 Grad, bei uns nur bis 8 Grad. Das ist eben doch ein Unterschied! Meine Oliven müssen sich am van Gogh-Bild wärmen! Allerdings treiben schon die Rosen, denen ist es warm genug! Und vom Süden her drängt gewaltig der Frühling, bei uns kommts zur Auseinandersetzung mit dem Winter, es wird stürmisch!

Bei einer Fahrradfahrt Richtung Westen wurde ich heute fast stillgestellt vom Gegenwind. Hinter dem milden Winter könnte ein ganz schlichter Sachverhalt stehen: Wir hatten auffallend häufig Westwindlagen in diesem Winter - im Unterschied zu den strengen Wintern 2008/09ff, die von Ostwindlagen dominiert wurden.

03. Februar 2022 Gestern tagsüber windige 9 Grad, weiterhin Westlage! Die Kornelkirschen stehen kurz vor dem Blütenaufbruch. Und die Rosen treiben weiter aus, öffnen schon die ersten Blätter! Mitte Februar könnte es kurz etwas frostig werden nochmals, aber ein gravierendes Frostereignis kündigt sich weiterhin nicht an.

15. Februar 2022 Bei den Pfirsichbäumen erstes Rosa an den Blütenknospen. Die Maibeeren entfalten ihre Knospen. Die Oliven biegen sich im Wind.

17. Februar 2022 ECMWF zeigt kein Frostunheil bis Ende des Monats. Heute morgen vor Sonnenaufgang 10 Grad. Warnung vor Regen und Hochwasser. Weiter windig, aus West bis Südwest.

22. Februar 2022 Die Stürme der vergangenen Tage haben nur wenige Spuren im Olivenhain hinterlassen. Von den drei Hochstämmen wurde bei einem die Halterung ausgerissen, bei einem anderen gelockert. An Schäden sind einige Scheuerstellen entstanden, durch Scheuern an Halterungen und durch Scheuern von Ästen aneinander oder an Stützholz.

An Blüten zeigen sich erstmall nur Gänseblümchen und Behaartes Schaumkraut. Der Rosmarin hat üppig Blütenknospen gebildet. Es wird aber nach einer kurzen Zwischenerwärmung wieder kühler bis Anfang März, mit einem Blütenausbruch ist nicht zu rechnen.

23. Februar 2022 Erstaunliche 14 Grad und Sonnenschein haben heute noch zwei andere frühe Blühkandidaten hervorgetrieben, Persischer Ehrenpreis und Taubnessel. Und zwei Schmetterlinge taumelten auch schon über die Wiese, ein Zitronenfalter und ein Tagpfauenauge. Aber ab Freitag gehen die Temperaturen erstmal wieder runter. Eventuell gibts sogar nochmal leichten Frost bei uns ab Sonntagfrüh.

01. März 2022 Nun doch noch so was wie Winter. Seit einigen Tagen nachts/frühmorgens Frost bei Ostwindlagen. Und das bleibt noch einige Zeit so.

05.  März 2022 Die lang anhaltende Ostlage hält den Winter noch bis Mitte März bei uns nach den Prognosen! Hätten wir diese Lage einen oder zwei Monate früher gehabt, wäre das schwierig geworden für die Oliven! Ist das nur von Zufällen abhängig? Wobei ich damit nicht den Flügelschlag eines Schmetterlings meine, der angeblich einen Taifun auslösen könne. Die Haselbüsche zeigen aber ungerührt vom Nachtfost schon die ersten roten Blütenfäden der weiblichen Blüten.

06. März 2022 Nach dem ECMWF kommt es in einigen Tagen zu erheblichen Turbulenzen, die auch schon die Prognosen durcheinander wirbeln. Es könnte nun schon ab dem 11. auch nachts wieder wärmer werden. Mal sehen, was kommt! Heute gab es allerdings noch immer sehr kalten Nordostwind.

11. März 2022 So ganz vorbei ist es mit der nächtlichen Kühle noch nicht, aber die Oliven haben diesen Winter hinter sich, ohne Einpackung! Die große Feige hat leider gelitten unter den frostigen Märznächten, mindestens 50% der Triebspitzen sind erfroren, traurig. Auffallend ist diese Tendenz schon auch in den Sommern der vergangenen Jahren: Tagsüber tendenziell wärmer, nachts tendenziell kälter. Kontinentalisierung unseres Klimas?

12. März 2022 Es ist kaum zu glauben, aber nach einer Frühlingsphase unter Westströmungen wird es um den 21. März nochmal mit Ostwind kräftig kälter in den Nächten! Vermutlich gibt es auch leichte Fröste!

27. März 2022 Ich lerne die anhaltende Ostwindlage zu schätzen! Sie bedeutet zwar kühle Nächte, beschert mir aber auch traumhafte Stille im Olivenhain: kein Lärm dringt her von Autobahn und B3, die im Westen liegen! Nur gelegentlich kommt ein idiotisches Motorradgebollere von der Landstraße her.

Und den Oliven scheint der Ostwind zu gefallen, jetzt, wo er keinen Frost mehr bringt oder doch nur ganz geringen und stattdessen klaren Himmel. Fast den ganzen März über hatten wir Ostwindlagen! Leider wirds aber nochmal kälter in den nächsten Tagen, auch tagsüber. Aprilwetter naht ab Dienstag. Bangen muss ich um die Pfirsichblüte.
Ameisenlöwe
              Fallen 27.03.2022
Auf einer meiner offenen Flächen hat sich ein Ameisenlöwe angesiedelt (Abb. rechts)! Ameisen gibt es ja genug. Mein Boden ist zwar nicht sehr sandig, aber er hat sich gut beholfen mit Hügelchen lockeren Materials, die er zu Fallen gestalten konnte. Fragt sich nur, ob die Ameisen ihm den Gefallen tun, seine Hügelchen zu erklimmen!

30. März 2022 Nun kommt in der Tat eine Tritt von Norden direkt über uns runter, mit bis zu -3 Grad angekündigt für Sonntag und Montag. Puh.

01. April 2022 Es werden nun für die nächsten Tage bis -5 Grad angekündigt - und das sieht nicht nach einem Aprilscherz aus! Wird es zum Osterspaziergang bald heißen: "Vom Eise bedeckt sind Strom und Bäche/Durch des Frühlings stolzen, erkühlenden Blick"? Eher nicht, aber das Wetter bleibt turbulent und kann weitere Überraschungen bringen.

03. April 2022 Nun also Winter! Kein Märzwinter, sondern ein Aprilwinter!

10. April 2022 Zwei haben gelitten am frühen Aprilfrost: Granatapfel und Chinesischer Gemüsebaum. Ihre Blattknospen und ersten Blattaustriebe sind durchweg erfroren. Bei den Feigen sind einige Triebspitzen erfroren. Die Pfirsichblüten scheinen es geschafft zu haben. Ebenso blieben die Rosmarinblüten ungerührt.

Am Himmel kreuzen sich wieder wie je vor Corona die Kondensstreifen - drohende Energieverknappung? Keine Spur.

29. April 2022 Anhaltende Ost-Wetterlage, was weiterhin bei klarem Himmel besonders kühle Nächte beschert. Vergangene Nacht runter auf 5 Grad, die Nacht davor runter auf 4 Grad.

02. Mai 2022 Der Preis des feucht-kühlen Frühjahrs: Die älteren französischen Olivensorten (Aglandaou, Bouteillan und Moufla) sind teilweise  vollkommen mit Occhio di Pavone überzogen. Vor allem in Bodennähe - was die Buscherziehung einschränkt.

Sehr schön stehen die drei von den Mäusen verschonten neuen Oliven im Weinberg da (je einmal Aglandaou, Ghiacciola, Olivastra Seggianese), die Lage ist besser als oben auf der Kuppe, besserer Boden, wärmer und windgeschützt.

Der Granatapfel hat sich noch nicht vom frühen Aprilfrost erholt, alle Knospen erfroren/vertrocknet, ganz zaghaft und vereinzelt nur Neuaustrieb. Dagegen treibt der chinesische Gemüsebaum prächtig neu aus und die Feigen kommen auch gut, teilweise allerdings weit unter den (erfrorenen) Triebspitzen.

Ein beeindruckendes Eidechsen-Männchen in Hochzeitsfarben auf dem Rebholzhaufen, der die vergangenen beiden Jahre von Eidechsen unbesiedelt wirkte.

06. Mai 2022 Starker Blattaustrieb beim vergangenen Oktober gepflanzten Schneeball-Ahorn. Austrieb auch bei der Winter-Linde - allerdings hat die auch deutliche Erfrierungsschäden am Holz, vor allem am Mitteltrieb. Umwerfende Rosmarinblüte sowohl bei der unbekannten Gartensorte als auch bei Arp. Sehr schön hat sich auch die Ölweide entwickelt, sie blüht gleichfalls üppig mit charakteristischem, eher schwerem Duft.

15. Mai 2022 Zahlreiche Blütenstände bei einer Tanche und einer Arbequina! Die beiden haben die Mäuseattacken vom vergangenen Jahr nach der Pflanzung überlebt, die anderen jeweils Zwei sind abgestorben oder in ungewissem Zustand, mit vergilbten Blättern, ohne Neuaustrieb.
Rosmarin und
              Thymian aus Seggiano Mai 2022
Auch schön: Der Zitronenthymian aus Seggiano blüht (Foto rechts)! Er hat sich gut über Ausläufer vermehrt, mal schauen, ob es nun auch Saatgut gibt! Und fast im gesamten Gelände liegt ein Teppich von Hopfenklee. Der könnte den Thymian verdrängen, da zeigt sich eine Konkurrenz.

Weniger schön: Rehe haben die Felsenbirnen abgeweidet, Blätter, Triebe. Auch im Weinberg waren sie am Weiden, nicht ganz so brutal, aber sichtbar.

17. Mai 2022 Hilfe! Mäuse haben sich die drei von der Mäuseattacke 2021 verbliebenen Oliven-Neupflanzungen im Weinberg vorgenommen. Bei zweien war wieder der Wurzelraum weitgehend freigelegt, bei allen Höhlen gegraben, die von Wurzeln durchzogen waren. Die Unholde hatten sich bislang aber - soweit ich sehen konnte - mit dem Fraß der Feinwurzeln begnügt, die stärkeren (noch) nicht angeknabbert. Gänge mit Wasser fluten, Erde einfüllen, Mauslöcher weiträumig umgraben, Bewuchs bis zum Boden kürzen, massiv Gießen.

20. Mai 2022 Nach dem Regen im Weinberg. Kein Geruch von feuchter Erde und Gras, sondern penetranter Gestank nach Hunden! In den letzten Jahren hat sich das Gelände zur Hunde-Ausführ-Arena entwickelt. Und ich mag diesen Geruch überhaupt nicht. Theoretisch sollen die Duftspuren von Hunden ja das Wild fernhalten - ähnlich wie die theoretisch wunderwirksamen Vergrämungsmittel. Real scheint den Rehen aber beides gleichgültig.

Von den Neupflanzungen entwickeln nun auch Rosciola, Ghiacciola und Aglandaou bereits Blütenstände. Meine "alten" Oliven zeigen noch nichts, mit Ausnahme spärlicher Ansätze beim Leccino von 2012. Wurden die "Alten" von den hiesigen Wintern bereits zu späterer Blüte erzogen?

Bei Ausbrecharbeiten im Weinberg entdecke ich zahllose Stumpen von Austrieben - Zeugnisse von Rehfraß. Der war weit üppiger, als ich zunächst wahrgenommen hatte. Mehr als 50% des ersten Austriebs wurden abgefressen! In benachbarten Weinbergen sehe ich keine Fraßspuren. Soll ich das als Kompliment für meinen Bioanbau nehmen???

24. Mai 2022 Als nächste Sorte unter den "Alten" bringt nun nach Leccino auch Moufla die ersten Blütenstände hervor.

09. Juni 2022 Ein gutes Beerenjahr. Nach der üppigen Maibeeren-Ernte nun äußerst viele und große Walderdbeeren und im Garten prächtige Johannisbeeren. Die Olivenblüte bleibt allerdings weiterhin sehr bescheiden. Lediglich die Neulinge Tanche und Arbequina fallen positiv auf. Ganz vereinzelt zeigen auch Aglandaous Blüten. Die mächtige Olivastra Seggianese jedoch, die in Italien ihres reichen Fruchtertrages als "Femina" gehandelt wird, hat nicht einmal eine einzige Blüte!

19. Juni 2022 Wer es zur Zeit gerne etwas weniger heiß hätte, der fahre am Besten nach Italien oder Griechenland. Das Wetter gerade ist schräg, ein Hitzekeil zieht sich von Afrika über die Balearen nach Frankreich und Deutschland. Meine Oliven haben seit einigen Tagen weit höhere Temperaturen als viele in der Toskana. Es zeichnet sich jedoch wieder eine Normalisierung ab.

06. Juli 2022 Die drei Mitte Mai von Mäusen an den Wurzeln freigelegten Oliven im Weinberg haben keinen erkennbaren Schaden davon getragen!! Ich hatte es also rechtzeitig bemerkt, eingegriffen und mit Gießen kompensiert. Aber das älteste Holz am Granatapfel stirbt sukzessive weiter ab! Der hat vermutlich zu oft Frost ertragen müssen in seinem schwierigen Leben bei mir an der Hütte.

26. Juli 2022 Süddeutschland bleibt im Fokus von Hitzewellen bis mindestens Anfang August, auch wenn der Hitzekeil sich etwas nach Osten verschoben hat. Eine signifikante Olivenernte ist bei mir nicht zu erwarten, nur wenige der Fruchtknöpfe legen weiter zu, viele sind schon abgefallen. Obwohl ich mehrmals kräftig gegossen habe. Weiterhin großartig ist der Brombeerenertrag. Ohne Gießen!

07. August 2022 Welch eine Hitze, welch eine Dürre! Die Olivenernte könnte in diesem Jahr leiden, viele Olivenanbauländer trocknen aus.

10. August 2022 Weiter anhaltende Hitze bei weiter anhaltender Ostwindlage. Und nun muss ich auch den Walnussbaum und den chinesischen Gemüsebaum gießen, sie zeigen Trockenstress im Kronenbereich. Auch der Weinberg bekommt erste Symptome, einige Beeren schrumpeln. Die Weinblätter stehen aber noch gut da.

12. August 2022 Auffallend wenige Eidechsen im Gelände in diesem Jahr gesichtet, vor allem ganz kleine. Bislang oben auch noch keine Gottesanbeterin - beim Haus unten allerdings sah ich die erste heute im Hochstaudenbeet. Die Weinernte wird grandios in diesem Jahr, falls es nicht noch zu einem Unglück kommt vor der Ernte.

15. August 2022 Nun, der Wind hat seit einigen Tagen auf West gedreht, aber Regen hat das bislang noch immer nicht gebracht, trotz verschiedener Ankündigungen. Es ist nur etwas frischer geworden, gelegentlich windig, die Luftfeuchtigkeit ist höher, keine wirklich angenehme Witterung.

18. September 2022 Nach einigen heftigen Regenfällen nun Beginn der Heizperiode und eine nennenswerte Wiedererwärmung zeichnet sich nicht ab, auch wenn für das nächste Wochenende Temperaturanstieg verkündet wird (auf 19 Grad). Im Norden bilden sich schon wiederholt die ersten ausgreifenden Kältenester. So wird das mit dem Olivenanbau bei uns nichts. 18 Uhr: Aurich 12 Grad, Bruchsal 15 Grad, Villeperdrix 20 Grad, Seggiano 21 Grad. Und der Feigenbaum hängt noch voll mit Früchten, die wieder nicht ausreifen werden. Allerdings gab es bislang zumindest schon mal einige schöne reife Exemplare.

25. September 2022 Die ersten Kalkastern und dazu Skabiosen, vereinzelt nochmal Lein und Karthäusernelken, eine Blühaspekt in Rot- und Blautönen.

30. September 2022 Am Haus in der wärmsten Ecke hockt eine Gottesanbeterin und sonnt sich (14:28 Uhr). Auf der Olivenwiese habe ich darauf hin alle Steinhaufen und warmen Wände abgesucht, aber keine gefunden.

04. Oktober 2022 Nun doch noch ein etwas wärmerer, teils sonniger Herbst für einige Tage. Heute eine gemischte Südostlage mit einigen Wolkenschleiern.

01. November 2022 Nach dem unangenehm kühlen und nassen September hatten wir einen erfreulichen, warmen Herbstoktober. Jetzt wirds aber wieder empfindlich kühler, zumindest für eine Woche.

Die Kaki-Ernte lässt sich gut an in diesem Jahr, sie reifen bislang einzeln, nacheinander. Der warme Oktober hat ihnen gut getan. Die wenigen Olivenfrüchtchen verfärben sich allerdings noch nicht. Im relativ guten Jahr 2020 dunkelten die ersten bereits Anfang Oktober! Und die waren auch größer! Die Feigenernte war eher bescheiden, die meisten sind noch immer klein und unausgereift. Gestern habe ich einige gegessen, die einigermaßen gereift waren, das war aber keine geschmackliche Freude mehr.

Die Wiese steht voll mit Blüten, Skabiosen, Karthäusernelken und Wiesensalbei vor allem fallen auf. Vereinzelt gibt es auch nochmal Ziest und andere. Und natürlich üppig das Berufkraut.

16. Dezember 2022 Die für diese Woche angekündigten zweistelligen Minusgrade bleiben mir und den Oliven wohl knapp erspart. Allerdings werden auch die für danach prognostizierten "frühlingshaften Temperaturen" aktuell bescheidener ausfallen, was für die Oliven dennoch wieder Anpassungsstress bedeutet. Aber die Prognosen verschieben sich in diesen Tagen wieder öfter mächtig. Warme und eisige Luft prallen aufeinander.

18. Dezember 2022 Nun ist es doch kurz geringfügig zweistellig geworden in der vergangenen Nacht. Durch den längeren Vorlauf von allmählich zunehmenden Frosttemperaturen könnte es allerdings glimpflich abgelaufen sein. Auch mit dem Temperaturanstieg könnte es um Weihnachten herum zweistellig werden, dann im Plusbereich.

25. Dezember 2022 Traurig: Alle Neupflanzungen von 2021 haben vom Frost 16. bis 18. Dezember Frostrisse bekommen. Die Nacht 22. auf 23. Dezember 2021 mit -8 Grad hatten sie viel besser überstanden. Aber nun war irgendetwas anders, ich kann es nicht bestimmen, ob die paar Grad weniger oder andere Faktoren entscheidend für die Schäden waren. Einzig die Aglandaou ist unversehrt! Schlimm erwischt hat es dabei auch die neuen Olivastra Seggianese, von zwei verschiedenen Lieferanten - also auch meine Hoffnungs-Olivensorte! Unter den Alten hat nur der Leccino an einigen jüngeren Zweigen, vor allem auf der Westseite, Risse bekommen. Und jetzt wieder solche Wärme, dass an den Maibeeren sich schon eine Blüte öffnet!

Frappierend ist der Wuchsunterschied zwischen den Oliven im Weinberggelände und denen auf der Olivenwiese. Während die auf der Olivenwiese auf bekannt magerem Boden überwiegend vor sich hinmickern, mit wenigen Ausnahmen, haben sich die drei nach der Mäuseattacke von 2021 verbliebenen Oliven in der ehemaligen Weinbergreihe mit weit besserem Boden seit der Pflanzung 2021 sehr kräftig entwickelt - und die zweite Mäuseattacke vom Mai dieses Jahres gut weggesteckt!