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TAGEBUCH 2025


08. Januar 2025 Weiterhin ist kein strenger Frost zu erwarten, aktuell gibt es etwas Schneematsch, aber für die kommenden zwei Wochen sind keine Gefahren für die Olivenpflanzen zu erwarten. Die Niederschläge bleiben erstmal, aber eine mal wieder (wie selten in den vergangenen Monaten) sonnige Phase ist auch schon in Sicht. Der Verzehr der eingelegten Oliven geht voran, macht Spaß und Genuß! Etwa 10 am Tag lassen die Vorräte rasch sich neigen - auch wenn die jetzt noch verbliebenen kleinen grünen Oliven mit etwa 1,3 Gramm nicht sonderlich "ins Gewicht fallen". Ich habe das Wasser nun entfernt und mein gutes Olivenöl von Artefakt dazu gegeben. Da ich das Glas im Kühlschrank aufgewahre, wird das Olivenöl zäh und bleibt nach kräftigem Schütteln gut an den Oliven hängen, ohne alle bedecken zu müssen!

12. Januar 2025 Am heutigen Sonntag habe ich mit einem Freund den Olivenhain am Kaiserstuhl bei Ihringen besucht. 78 hundertjährige Olivenbäume stehen dort seit 2020! Und es scheint ihnen gut zu gehen. Sie fügen sich perfekt in die idyllische Weinbau-Landschaft, die bereits vor langer Zeit durch einige Zypressen einen Hauch von Toskana bekommen hat - und auch schon länger einigen einzelnen Olivenbäumen Heimstatt bietet.

13. Januar 2025 Vergangene Nacht -5 Grad, kommende Nacht wohl nochmals. Allerdings gehen die Temperaturen danach wieder Richtung null Grad. Und von verschiedenen Meteorologen ist schon zu hören, dass der Februar wohl nicht mehr mit gravierenden Wintereinbrüchen aufwarten werde - eher mit Anlässen zu Frühlingsgefühlen! Das verführt zur Leichtfertigkeit, zumal die Debatte zur Klimaerwärmung schnell mal vergessen lässt, welche Frostereignisse mein Olivenhain in den vergangenen 17 Jahren durchstehen musste. Den tiefsten Frost gab es am 26. Dezember 2010 mit -18,7 Grad, gefolgt von -16,2 im Januar 2009, -16 im Februar 2021, -15,9 im Februar 2012, -13 im Januar 2024, -12,6 im Dezember 2014, -12,3 im Dezember 2022, -12 im Februar 2018 sowie im Januar 2017. Wohlgemerkt in einem privilegierten badischen Weinbaugebiet an der Rheinachse! Eine Frostkette unter Bedingungen der Klimaerwärmung, die vor allzu südlichen Träumereien warnen sollte.

Allerdings muss ich auch davor warnen, nur auf die Tiefsttemperaturen zu achten. Viele Faktoren sind daran beteiligt, ob es zu Schäden kommt: Sorte, Alter, Bodenbeschaffenheit, Wind, Feuchtigkeit, stark schwankende Temperaturverhältnisse, große Tag-Nacht-Unterschiede, Anzahl der aufeinander folgenden Frostereignisse, Dauer der Frostereignisse und nicht zuletzt Schutzmaßnahmen - die auch kontraproduktiv sein können, je nach Umständen (wenn es z.B. unter Einhüllungen bei Sonne sehr warm bis heiß wird). Die größten Schäden hatte ich im Winter 2011/12 mit -15,9 Grad Tiefsttemperatur durch die lang anhaltende Frostperiode, während die -18,7 im Dezember 2010 relativ gut weggesteckt wurden - dank Einhüllungen, sofern diese nicht unter Schneelast zusammengebrochen waren ...

14. Januar 2025 Vergangene Nacht nochmal sehr frostig, -6 Grad. Heute habe ich bei schönem Sonnenschein nochmal ein paar Mulchringe mit trockenem Wiesenschnitt angelegt und meine vier nach der Rodung vergangenes Jahr verbliebenen Weinstöcke geschnitten. Dabei hat mir einige Zeit ein junger Turmfalke von hoch oben im chinesischen Gemüsebaum zugeschaut.

19. Januar 2025 Es ging in den frühen Morgenstunden gegen -7 Grad.

22. Januar 2025 Dieser Winter wird in die Geschichte meines Olivenhains eingehen als Nebelwinter. Die häufigen Inversionswetterlagen machen immer wieder dicht - auch wenn in den Wetterberichten regelmäßig Sonnenschein gezeigt wird: die Sonne ist meist über dem Nebel ... Und das heißt auch Feinstaubalarm, vor allem durch die Holzheizungen, von denOlivenhain mit gefrorenem Nebel 22. Januar 2025en es hier im Ort zahlreiche gibt. Die nicht immer trockenes und nicht immer unbehandeltes und nicht immer nur Holz verbrennen. Den Oliven macht das nichts, aber den Menschen: die Werte sind sehr häufig gesundheitlich hoch bedenklich. Durch den Ort joggen sollte man im Winterhalbjahr nicht - im übrigen nicht einmal bei "normaler" Wetterlage!

Tiefer Frost ist weiterhin nicht zu erwarten, heute morgen gab es bescheidene -2 Grad. Und zunächst mal wird es dieses Wochenende wärmer. Bislang sind die Oliven noch nicht eingehüllt. Nur der Granatapfel hat schon seit Dezember eine einfache Vlieshülle, gut gegen eventuelle Stürme gesichert.

Schöner Nebeneffekt der Verbindung von Nebel und Frost: Wenn dann mal kurz die Sonne durchbricht, wie heute um die Mittagszeit, gibt es wunderschöne Bilder zu bewundern! Auf dem Foto sind auch schön die Mulchringe bei Leccino (mittig) und Moufla (rechts) zu erkennen. Und eines der Olivenhainbilder van Goghs aus Saint Rémy.

Eine der neugepflanzten Tanche (mit dünnem, langem Baumschulstämmchen) hat sich unter der Frostlast gefährlich gekrümmt, da sich die obere Halterung löste. Hoffentlich bricht sie nicht! Ich warte auf das Tauwetter morgen, ehe ich sie aufrichte und neu befestige. Es gibt eben jedes Jahr neue Erfahrungen. Dass das Gewicht von Frostblüten eine junge Olive fast zum Zusammenbrechen bringt, war bislang noch nicht vorgekommen.

23. Januar 2025 Die Tanche hat sich wunderbar wieder aufgerichtet und ich baue einige Befestigungen neu, denn auch andere Neulinge stehen etwas wacklig da.

04. Februar 2025 Wieder mal Sonne, aber damit verbunden auch frostige Kühle. Und bis zur Monatsmitte kanns noch frostiger werden! Aber danach soll es steil aufwärts wärmer werden. Die kleine Feige, die Oleandersträucher und der Granatapfel bleiben solange noch eingepackt.

06. Februar 2025 So klar zeigt sich die Wetterentwicklung nun doch nicht. Eine Ostlage mit Hoch wird Kaltluft vor allem für den Nordosten bringen, ein feuchtes Atlantiktief mit etwas höheren Temperaturen steht für den Südwesten an. Diese in Überschneidungen inversive Situation beschert uns hier in Obergrombach gerade mal wieder extreme Feinstaubbelastungen aus den zahlreichen Holzheizungen im Ort. Und davon bleibt auch der Wald nicht ausgenommen, wir hocken in einem gesundheitsgefährdenden Staubstau, aus dem auch Spaziergänge nicht herausführen. Den Oliven macht das allerdings nichts aus, die Lage ist sogar eher hilfreich, verhindert sie doch tiefe Strahlungskälte.

16. Februar 2025 Nochmal zwei Tage Schneefall! Aber die Nachtfröste bleiben moderat und Ende kommender Woche ist der Winter dann vorbei, ohne Einhüllungen, ohne zweistellige Minustemperaturen. Dann bin ich mal gespannt auf den Sommer!

20. Februar 2025 Es wird warm, ich nehme den Winterschutz von der kleinen Feige, den Oleandern und oben bei den Oliven vom Granatapfel. Und dann schau ich mir die Oliven mal etwas genauer an. Der alte Leccino hat einige stark geschädigte Blätter Richtung Ost. Die im vergangenen Jahr gepflanzten Ghiacciola und Arbequina haben Frostrisse. Ein Effekt stark schwankender Temperaturen vor allem an schwachen Zweigen. Arbequina hat Risse auch an den Stämmchen. Die beiden Ghiacciola von 2021 haben keine Risse. Leid tut es mir wegen der Arbequinas. Auf deren Fruchtbarkeit hatte ich große Hoffnungen gesetzt. Und 20 von 21 Quellen nennen sie als frosthart. Die Zweige waren aber auch sehr dünn, die Pflanzen insgesamt schwach. Mal schauen, wie sie sich erholen! Immerhin haben sie mir heute noch einige gut fermentierte kleine Oliven beschert, die ich hatte hängen lassen bei der Ernte im vergangenen November. Leider zeigt auch eine der drei neuen Tanche Frostrisse, und zwar im oberen Stammbereich auf der Südseite! Das war die Tanche, die unter der Frostlast fast zu Boden gedrückt war mit dem Wipfel!

Die Kornelkirsche, vergangenen Herbst mit viel Aufwand auf die Olivenwiese umgepflanzt vom Hausgarten, öffnet bereits ihre Blüten! Und die Narzissen beim altägyptischen Relief treiben freudig aus. Wunderschön steht auch der Rosmarin aus Seggiano da, mit kräftigen Neutrieben aus dem Winterhalbjahr! und zahlreichen Blühknospen. Und überall leuchten die Gänseblümchen und der Persische Ehrenpreis.

04. März 2025 Weiterhin Frostnächte, bei hohen Temperaturen und Sonne tagsüber - nervend, und schlecht für die Rinde! Leider habe ich im Herbst versäumt, die Stämme zu weißen, das hole ich nun nach. Zur Monatsmitte könnte noch ein kleiner Märzwinter kommen, von Norden her - allerdings nicht weit in den Frostbereich hinein nachts.

21. März 2025 Fachkundiger Besuch vom LTZ (Landwirtschaftliches Technologiezentrum) Augustenberg, Karlsruhe. Äußerst erfreulich!

Erste Eidechse gesichtet.

28. März 2025 Eine späte Frostnacht mit Eis am Fenster kündet wieder einmal von der Kontinentalisierung unseres Klimas, verbunden mit häufigeren Ostwindlagen: Tags heißer, nachts kühler, Sommers heißer, Winters kälter - im Horizont der tendenziellen Gesamterwärmung wohlgemerkt, nicht absolut. Von 17. bis 20. März hatten wir eine viertägige Nachtkältephase mit steil runter auf -4 Grad am 19. März.

Die beiden jungen Ghiacciola von vergangenem Jahr scheinen ihre Frostrisse ganz gut weggesteckt zu haben! Mal schauen, ob sie ihrem Namen doch noch Ehre machen. Ich mache einen ersten knappen Olivenschnitt, nur Kleinzeug und was davon unbedingt weg sollte. Der alte Leccino hat sehr viele Wasserschosse entwickelt, aber wenig Blattmasse, schwierig. Und ich bringe Dünger aus, Italpollina (Hühnerdungpellets).

Der mächtige Waldrand (es war eher eine "Waldwand") hinter meinem Olivenhain ist Geschichte, der Forst hat dort kräftig "aufgeräumt", alle Buchen und auch die kippelige Kiefer rausgenommen. Stehen blieben die Eichen, für die Ökologie ist das gut, dort kann sich ein vielfältiger Waldrand mit Hecken entwickeln. Ginster, Weißdorn und andere (auch Brombeeren ...) werden sich freuen, die Vogelwelt auch. Weh tut es mir trotzdem, Bilder wie das obige wird es nicht mehr geben.

04. Mai 2025 Das anhaltend feucht-warme Wetter hat leider Occhio di Pavone explodieren lassen bei den französischen Sorten, mit Ausnahme von Tanche. Also bei Aglandaou, Bouteillan und Moufla (bei denen am wenigsten). Auch Mycocentrospora cladosporioides (im Italienischen "Piombatura") ist darunter gemischt. Explodiert ist auch das Graswachstum. Mähen steht an.

07. Mai 2025 Beim Mähen im unteren Hain/Weinberg zur Freistellung der Oliven, bei kühler Witterung (die gibt es seit dem 04. Mai wieder), entdecke ich eine kleine Fläche von etwa zwei Quadratmetern, die rätselhafter Weise voll steht mit Mohn, noch nicht aufgeblüht, aber das dürfte nicht mehr lange dauern. Schöne, kräftige Pflanzen! Im oberen Hain, wo ich gezielt ausgesät habe, ist dagegen (noch?) keiner zu sehen. Die Natur geht ihre eigenen Wege!

Ich kann schon die ersten Maibeeren von Honey Bee essen. Die im vergangen Jahr umgepflanzte Kornelkirsche ist wunderbar angewachsen und entwickelt zahlreich Früchte. Dem chinesischen Gemüsebaum geht es blendend, er hatte in diesem Jahr nicht unter Spätfrösten zu leiden, die den ersten Blautaustrieb in den vergangenen Jahren öfter absterben ließen. Auch der Granatapfelbusch entfaltet sich prächtig. Und die Rosmarine überwältigen mit einem Blütenmeer. Auffallend üppig steht der Wiesensalbei im Gelände, während der Lein sich eher zurückhaltend zeigt. Vielleicht braucht er noch ein wenig Zeit.

12. Mai 2025 Mähen um die Oliven herum und in Stammnähe Gras rupfen. Ich schneide dabei auch in Bodennähe und zur Auslichtung, um Occhio di Pavone besser kontrollieren zu können. Das sitzt vor allem bei Aglandaou, Bouteillan und Moufla. Was die Buscherziehung in unseren feuchten Breiten für diese Sorten problematisch macht, wie ich schon 2022 erkennen musste. Letztlich ist die Schnittform bei uns eines der zentralen Probleme mit Oliven. Egal, welche wir wählen, abhängig von der jeweiligen Jahreswitterung kann sich jede als falsch erweisen. Insbesondere in meiner Lage gibt es keine ideale Schnittform. Hochstamm verbietet sich wegen der windausgesetzten Lage und ist riskant auch bei Fegedruck und in strengen Wintern (u.U. Totalverlust). Buscherziehung bringt Probleme mit Occhio di Pavone und auch mit Erfrierungen in Bodennähe. Und das zurückhaltende Schneiden in den vergangenen Jahren hat die Pilzproblematik bei den französischen Sorten verschärft durch dichten Bewuchs. Dieses Jahr wird also mal wieder massiv geschnitten, es ist auch viel über die Jahre sukzessive abgestorbenes Holz herauszunehmen.

Was mir noch aufgefallen ist: die üppige Blütenstandbildung bei einer Ghiacciola. Und dass der Aglandaou von 2021 im Weinberg ihr dichter Wuchs nicht geschadet hat, das Holz ist gesund und das Laub auch, keine Spur von Occhio di Pavone! Sie zehrt vielleicht noch von ihrer Jugend und davon, dass sie noch keinen strengen Winter erlebt hat. Die älteren Pflanzen sind ja alle mehr oder weniger vorgeschädigt. Mit Ausnahme der bemerkenswerten Olivastra Seggianese von 2008!

Erster Schwalbenschwanz-Schmetterling gesichtet!

15. Mai 2025 Habe heute sehr intensiv die Olivastra von 2008 zurückgeschnitten, ausgelichtet. Keine Spur von Occhio di Pavone zu sehen - trotz der enormen Blattdichte und Wuchs bis runter zum Boden! Notwendig ist ein Schnitt zur Reduktion von Überkreuzungen auch bei der prächtig entwickelten Aglandaou von 2021, wobei er da noch zeitig kommt - bei der Olivastra hatte ich zu lange gewartet! Die jungen Arbequinas von 2024 mit Frostrissen zeigen noch kein Absterben der betroffenen Zweige, vielmehr üppige Blütenentwicklung!

Mohn bei der Aglandaou von 2021Der Mohn bei der Muster-Aglandaou geht vereinzelt auf. Auffallend in diesem Jahr zahlreiche Margeriten, die an verschiedenen Stellen in kleinen Gruppen auftauchen. Üppig blüht auch schon der Ziest! Und die Walderdbeeren haben im feuchten Frühjahr ihr Revier gut ausgeweitet.

Leider hat mal wieder ein Rehbock zugegriffen, Fegeschäden vor allem am kleinen Pfirsich zwischen den Oliven und trotz Einhüllung an der gerade 2024 gepflanzten Verzola daneben - allerdings kam der Bock wegen des Fegeschutzes nicht gut ran, der Schaden an der Verzola ist gering.

27. Mai 2025 Üppige Blütenbildung bei der Aglandaou von 2021 im Weinberg und den drei Arbequinas ebenda sowie bei einer Ghiacciola (von drei) und einer Moufla (von drei) im alten Hain. Die Occhio di Pavone-Blätter fallen nun sukzessive ab, der Wind hilft. Und endlich treibt der Leccino von 2008 nennenswert junge Blätter aus, an allen Zweigen. Hat er die Umpflanzung von 2023 nun verdaut?

Seit zwei Wochen sind schon Blütenknospen am Granatapfel zu sehen. Aber erst heute geht ein in der Mittagssonne etwas auf. Der Mohn steht nun in voller Blüte (s. Foto links), mit einer rätselhaften Konzentration von 2 Quadratmetern bei der Aglandaou im Weinberg.

Kaum Marienkäfer zu sehen. Für die war wohl der milde Winter fatal, sie kamen aus dem Winterschlaf, als noch keine Nahrung für sie da war. Entsprechend hoch ist der Befall mit Blattläusen an meinen Pfirsichen im Weinberg und an den Rosen beim Haus.

30. Mai 2025 Gerade mal zwei Marienkäfer haben wir heute im Olivenhain gesichtet! Der Mohn blüht weiterhin phantastisch. Es gibt so viele Blütenknospen auf der Fläche bei der Aglandaou, dass nacheinander immer wieder eine Menge davon aufgeht. Und dies zeitgleich mit den betörenden Blautönen von Großem Ehrenpreis (zahlreich in diesem Jahr), Lein, Skabiosen und Wiesensalbei (bereits abgehend). Aber leider ist der Mohn bei mir im Gelände ansonsten nur spärlich eingestreut. Er braucht eben offene Flächen (so wurde er auch zur "Remembrance Poppy").

01. Juni 2025 Eine zweite Ghiacciola (von dreien) bringt üppig Blütenknospen, dazu eine neue Olivastra (2024) im Weinberg. Das Bild kann sich nun fast täglich ändern, auch bei einzelnen Aglandaous tut sich was mit Blütenknospen.

Da wieder eine Regenphase dran ist, hab ich heut nach den Pilzerkrankungen geschaut. Bei den Olivastra zeigen sich Ansätze von Piombatura - gelbe Blätter, einzelne "Schrotschüsse". Von Occhio di Pavone befallen sind vor allem die französischen Sorten, am wenigsten Tanche; Moufla auch eher weniger. Von den italienischen Sorten sind vor allem Leccino und Ascolana betroffen. Bianchera auch. Die Arbequinas kämpfen weiter tapfer und wie es scheint erfolgreich gegen ihre Frostrisse vom vergangenen Winter, ihrem ersten hier. Pilzerkrankungen sind bei ihnen keine zu sehen.

05. Juni 25 Nun finde ich auch bei der Aglandaou im Weinberg einzelne pilzkrankte Blätter - allerdings sieht es nach Piombatura aus. Auch an den Arbequinas zeigen sich welche!

Die Mohnblüte klingt aus. Und der Granatapfel wirft schon wieder die ersten Blüten ab, es gibt wohl erneut keine Früchte! Paw paw hat erstaunlicherweise (die Blüte war normal) extrem wenige Fruchtansätze in diesem Jahr! Dafür bilden sich vereinzelt neue Blütenknospen. War es denen zwischendurch einfach zu kalt?? Noch weniger Fruchtbildung gibt es bei der Zipparthe. Obgleich die sich gut entwickelt, mit vielen starken Wurzelaustrieben, kaum Spannraupen hatte in diesem Jahr, allerdings zerstreut einiges an Rüsselkäferfraß.

Der Regen will gerade mal wieder nicht enden! Ich finde kaum Spritzpausen zwischendurch für die Weinstöcke, bin weiterhin sehr froh, den Weinberg ausgerodet zu haben, es wäre nun schon im zweiten Jahr eine enorme Anstrengung, biologisch zu pflegen! Einmal wegen der Pilzgefahr, aber auch wegen des erneut starken Graswuchses. Nervtötend stark auch der Wuchs des biotopzerstörenden Neophyten Berufkraut/Feinstrahl in der Olivenwiese. Kanadische Goldrute wird durch die Abmagerung anscheinend schon eingeschränkt. Lässt sich ohnedies leichter kontrollieren, schafft nicht so schnell zweite, dritte, vierte Blüte wie Berufkraut. Massiv eingewandert ist das vom landwirtschaftlichen "Biodiversitäts"-Acker=Neophytenbrache nebenan. Eingesät wurde dort vor vielen Jahren einmal zu Beginn. Und nun darf sich "standorttypische" Vegetation ausbreiten. Was bei landwirtschaftlich zerstörten Böden heißt: Berufkraut und kanadische Goldrute ... Mein ehemaliges Weinberggelände sieht noch ganz gut aus, hat eine Glatthafer-Wiese entwickelt. Wird aber sicherlich bald auch so aussehen wie die Biodiversitäts-Brache daneben, "Neophyten über alles".

09. Juni 2025 Pfingstmontag. An den Oliven viele kranke Blätter, Occhio di Pavone, aber auch zahlreich Piombatura. Auch an den Mouflas. Das Jahr kann aus Olivensicht schon jetzt als "Piombatura-Jahr" gelten.

Piombatura
              an Moufla Juni 2025Hoppla, noch eine zweite Mohnblütenwelle schwappt hoch! Und es könnte nun wieder mal eine sonnige Woche beginnen. Die Olivenwiese ist voll von Schmetterlingen. Auch der erste Admiral taucht auf, und ein Schachbrett. Zahlreicher sind Bläulinge und Kleiner Fuchs. Es dominieren Ochsenauge und Distelfalter.

11. Juni 2025 Leider zeigt sich immer häufiger an den Oliven Piombatura mit der gelben Verfärbung. Vor allem wiederum (wie bei Occhio di Pavone) an den französischen Sorten, auch bei Moufla (siehe Foto links), die von Occhio weniger betroffen ist. aber auch stark bei Leccino und Bianchera.

Jeden Tag sind nun mit der Sonne neue/andere Schmetterlinge zu sichten. Heute fallen auf vor allem Distelfalter, Schachbrett und Kleiner Perlmuttfalter. Einzeln sind Zitronenfalter und Weißlinge unterwegs. Üppige Ernte bei Felsenbirnen und Walderdbeeren.

12. Juni 2025 Beim Mähen scheuche ich eine Fasanenhenne auf! Sie verhält sich höchst irritierend, flieht ein Stück, kauert dann am Boden, als ich ihr nicht nachgehe, kommt sie auf mich zu, geht zum Angriff über, mit gesträubten Federn, ausgebreiteten Schwingen und aufgestellten Schwanzfedern, unglaublich mutig! Ich verstehe, dass ich in der Nähe ihres Geleges sein muss. Ich entdecke es auch gleich, wenig neben mir, mit 11 Eiern, und breche das Mähen in diesem Bereich ab. Bald darauf sitzt sie wieder auf ihrem Gelege. "Weiß" dieses Tier denn, dass auf meinem Gelände kein Traktor mit Mulchmäher im Einsatz ist? Warum hat es meine Wiese gewählt? Wegen der vertrauten Vegetation - weitgehend ohne Neophyten? Weil es mehr Futter gibt? Oder ist es reiner Zufall? Ich habe vermutlich das gleiche Weibchen schon im vergangenen Jahr gesehen, bei meiner Hütte. Vielleicht war es da (26. Juni) schon mit seinen Jungen unterwegs und deswegen so aufgeregt - aber nicht angreifend wie heute.

14. Juni 2025 Die Fasanenhenne hat ihr Gelege leider verlassen. Zu viel Störung? Durch mich, durch Hunde, durch kreisende Greifvögel? Ein Fuchs wars sicher nicht, sonst wären die Eier weg/zerstört. Nach Untersuchungen in Niedersachsen werden dort über 30% der Fasanengelege verlassen.

16. Juni 2025 Auffallend üppig die Olivenblüte bei der Aglandaou im Weinberghain und der Olivastra S. daneben. Während die beiden Olivastra S. von 2008 im oberen Hain noch nie nennenswert geblüht haben und die neue Olivastra S. oben nicht blüht, hängt die neue unten voll mit Blüten! Bodenqualität? Dagegen spricht, dass die besonders vitale oben mit geringer Blüte auf besserem Boden steht als ihre Nachbarn. Winddruck? Dagegen spricht, dass die beiden Ghiacciola von 2021 oben keine Blüten haben, die beiden neuen oben von 2024 dagegen üppig. Schlechte Blüte als Standortanpassung?

In der Nacht gab es einiges an Regen, was mir das Gießen vorläufig erspart. Aber es wird eine weitere Trocken-/Sonnenphase angekündigt. Bald werde ich wohl wieder mit dem Wassertank hochfahren müssen. Das kleine Hüttendach füllt den IBC-Tank nur spärlich.Frostrisse Arbequina
              19. Juni 2025

19. Juni 2025 Abgehende Blüte bei den Oliven. Und bei der Aglandaou unten bereits zahlreiche Stecknadelköpfchen-Fruchtansätze. Bemerkenswert ist weiterhin die Stabilität der neuen Ghiacciola und Arbequina von 2024 gegen die Frostrisse. Wäre der Saftstrom unterbrochen, müssten die Zweige spätestens bei der trockenen Hitze jetzt oberhalb absterben. Aber nein, die Blätter oberhalb sind grün und es gibt zahlreiche Blütenstände, die keine Schwäche zeigen (Foto rechts Arbequina). Die Risswunden sind teilweise mit einer Art Schorf überzogen, bräunlich, rindenartig. Ob das wirklich auf Dauer gut geht? Als Kandidaten für besonders heilungsfähige Olivensorten zeigen sich bei mir also Moufla, Ghiacciola und Arbequina. Moufla hatte zwar keine Frostrisse, verheilte aber eine starke Fegung sehr gut.

Vermehrt tauchen nun Tagpfauenaugen auf bei den Schmetterlingen.

20. Juni 2025 Einfach routinemäßig mal wieder die Neupflanzungen angeschaut. Und bei der schönen Olivastra S. unten, mit vielen Blüten, ein Mausloch direkt am Stamm entdeckt. Und dort ein großer Hohlraum, die Maus hat schon kräftig gewühlt! Am Schutzzaun ein Loch, durch das sie wohl rangekommen ist! Ich fülle mit Wasser und Erde. Zwei Schippen Erde! Hoffentlich noch rechtzeitig entdeckt! Und eine der Arbequinas ist angefegt!

22. Juni 2025 Wieder interessante Tierbegegnungen am späten Abend. Vor mir ein schwarzes Fellkäuel mit Mäuseschwanz. Der Kopf steckte im Boden. Des Rätsels Lösung: ein Maulwurf, der versuchte, vor mir in ein Mäuseloch zu fliehen. Leider war er dafür viel zu dick! Und um den Gemüsebaum schwirrten Junikäfer. In einer bislang einmaligen Zahl. Auch um die Pfirsichbäume, aber weniger. Die Blätter des Gemüsebaums sind schon kräftig angeknabbert. Offensichtlich haben sie ihn als Futterpflanze auserkoren!

30. Juni 2025 Mehr als stecknadelkopfgroße Früchtchen finde ich bei Aglandaou und Arbequina im unteren Hain, bei Ghiacciola im oberen. Die zahlreichen Blüten an der Olivastra S. im unteren Hain sind alle verbräunt und fallen ab. Dies könnte eine Reaktion auf die massive Mäuseattacke im Wurzelbereich sein. Aber das bleibt Spekulation, denn auch die große Moufla oben hat ihre Blüten soweit erkennbar abgeworfen ohne Fruchtbildung. Sie leidet in diesem Jahr unter massivem Befall mit Piombatura.

Die Oliven im unteren Hain bekommen am Morgen 300 Liter Wasser. Viele Mäuselöcher in der Nähe der Drahtkörbe. Die versuchen schon, unter dem Draht durchzukommen! Ärgerlich! In den nächsten Tagen Temperaturen rund um 35 Grad bei uns, in Stommeln und in Ihringen. Und heute schon oben intensiver Geruch von Rosmarin und Feige und heißem Staub. Ganz wie ich es von südlich der Alpen kenne. Und der Boden hart von Trockenheit.

Massiv leidet die Ende 2024 verpflanzte Kornelkirsche unter der Hitze. Ich gieße auch bei ihr. An einem Fenchel entdecke ich zwei noch fast schwarze Schwalbenschwanzraupen. Von den Schachbrettern gibt es auf der Wiese gerade ein Massentreffen.

Die Hitze nimmt schrille Formen an und ich kann nur hoffen, dass der von mir vermutete kleine 28-Jahre-Zyklus der Extremtemperaturen stimmt und es in ein paar Jahren wieder etwas weniger hitzig wird im Sommer - unabhängig von der allgemeinen Erwärmungstendenz durch menschliches Verschulden.

Am Abend gibt es nochmal 300 Liter Wasser für die neu gepflanzten Oliven oben und Problemexemplare.