STARTSEITE INHALTSVERZEICHNIS |
|||
amrum
|
TAGEBUCH 2016 06. Januar 2016 "Ein ungewöhnlich milder Winter bisher" - wie für die Winter 2013/14 und 2014/15 gilt dies erneut auch für 2015/16. Das Einpacken Ende Dezember hat sich bislang noch nicht als notwendig erwiesen. Allerdings könnte es jetzt unmittelbar nach einer feuchten Periode ernst werden. Und da ist es doch besser, die Pflanzen noch trocken eingepackt zu haben und mit Kupfer und Salzlösung versorgt. Der Rosmarin steht in voller Blüte. 14. Januar 2016 Für eine Woche nun Winter. Ab nächste Woche Freitag kommt aber wieder eine Wärmefront von Westen und verschiebt den Kälteknäuel nach Nordost. Der Wind der letzten Tage hat die Einhüllungen etwas zerzaust. 27. Januar 2016 Beim nicht eingepackten Rosmarin jetzt einige verbräunte Nadeln - neben den Blüten. Wie auch im vergangenen Winter 2014/15. Eine verzögerte Reaktion wohl auf den Frost vor einer Woche, am 19. Januar gab es eine Nachttemperatur unter -8 Grad! Aktuell sind die Temperaturen wieder bizarr, gestern und heute plus 14 Grad. Und die Prognosen zeigen bis Mitte Februar keinen Frost, nur gelegentlich Minimaltemperaturen um den Nullpunkt. Eigentlich wäre Auspacken angesagt. Allerdings kommt um den 3. Februar Regen plus eventuell leichter Frost/Windchill. Einige Skabiosen bilden bereits Blütenknospen! Ehrenpreis, Gänseblümchen und Taubnesseln blühen! Am Rosmarin sammeln Wildbienen! 29. Januar 2016 Ich packe die Oliven wieder aus. Nicht alle, aber dort, wo die Stämme zusätzlich geschützt sind, hole ich die Kronen raus. Die Temperaturprognosen sehen bis Mitte Februar weiterhin keinen Frost. Und bei anhaltendem Süd- bis Südwestwind und Sonnenschein tut den Pflanzen die Hülle nicht gut. Es soll auch bisweilen windig bis stürmisch werden in den kommenden zwei Wochen. Davon gab es heute schon einen Vorgeschmack beim Auspacken, die Hüllen riss der Wind mir teilweise fast aus den Händen! Letztlich scheint es bei uns die Windrichtung zu sein, die entscheidet über strenge (Ostwind) oder milde (Südwestwind) Winter! Beim Auspacken zwei negative Überraschungen. Die große Bianchera verlor beim Abstreifen der Hülle viele Blätter und beim Zugtest zeigte sich dann, dass die Blätter insgesamt sehr lose sitzen! Erfahrungsgemäß kann sich das wieder regulieren, aber es kann auch zum vollständigen Blattverlust kommen! Bei den anderen Pflanzen sind die Blätter fest. Die zweite negative Überraschung: An der eingehüllten alten Feige sind zahlreiche Triebspitzen erfroren/eingetrocknet! Dafür habe ich keine Erklärung. Der Frost bisher war ja keinesfalls sonderlich hart, nur am 19. Januar etwas unter -8 Grad. Wars der damit verbundene Wind? 01. Februar 2016 Die Auspack-Entscheidung war richtig, spätestens heute hätte es mir die hohen Hüllen davongeblasen. Es bleibt weiterhin eher warm und es kommen weitere heftige Stürme - was bei diesen Temperaturen in dieser Jahreszeit nicht erstaunt. Wir haben April- oder Herbstwetter, jedenfalls kein Winterwetter, mal ganz schubladenhaft formuliert. Ab 12. Februar könnte eine leichte Frostdelle kommen, bei nasser Witterung, Risiko! 04. Februar 2016 Die Frostdelle ab dem 12. Februar schwächt sich ab. Sprühen von Salzlösung dürfte ausreichen als Schutz der Kronen - da kommen die Rehe nicht dran zum Knabbern. Auch die hervorragenden Prognosecharts von ECMWF berichten nichts Beunruhigendes für die nächsten 10 Tage. 08. Februar 2016 In den kommenden Tagen könnte es gelegentlich leichten Frost, 15./16. Februar v.a., geben. Vorbeugend schon mal Salzlösung zu sprühen macht jedoch leider keinen Sinn, es regnet ständig. 11. Februar 2016 Grund zur Sorge! Es kommen jetzt einige regnerische Tage mit Frostgefahr - also ein Wetter, das Oliven überhaupt nicht mögen. Im Schwarzwald liegt wieder Schnee, vom Olivenhain aus ist das gut zu sehen, ein malerischer Anblick. Entsprechend "riecht" es auch nach Winter in diesen Tagen, vor allem am Abend. Noch eine Woche Winter ist zu erwarten, zumindest im Schwarzwald. 16. Februar 2016 Der Winter bleibt nun noch eine Weile, bis Endes des Monats, wies aussieht. Der Frost bleibt hier unten im Rheintal/Kraichgaurand allerdings verhalten, wenig unter Null. Im Schwarzwald gilt nun noch eine Weile: Ski und Rodeln gut. 22. Februar 2016 Rauf und runter. Gestern frühlingshaft warm, an der Schwarzwaldhochstraße floss bei zweistelligen Tiefsttemperaturen der Schnee davon. Und ab Mittwoch (24.02.) wieder Frost - auch in Bruchsal Richtung -5 Grad. 24. Februar 2016 Gestern Schneefall im Olivenhain, ist zügig weggetaut. (Links vorne im Foto Bianchera.) Ab heute nun wieder Frost - und zwar voraussichtlich bis weit in den März hinein. Während es in Norditalien und Südfrankreich weitgehend frostfrei bleibt. Es ist eben der Unterschied, der den Unterschied macht .... Einhüllen (der Kronen) oder nicht einhüllen, das ist nun die Frage. Die Antwort lautet: Einhüllen. Bei dankenswerterweise trockenem Wetter eine zügige Aktion (halbe Stunde). Eine angefegte Verzola und die angefegte Ascolana (mit eingehüllten neuen Basisaustrieben) bleiben ohne Kronenhülle. 26. Februar 2016 Die Prognosen für die ersten zehn Märztage verschieben sich nun in Richtung "Über Null". Und danach ist wohl Schluss mit dem Winter hier. Die Einhüllungen waren vermutlich überflüssig. Zumal es vor dem Frost vergangene Nacht (-5 Grad!) doch keinen Regen gab. Allerdings sehen die Frühlingsprognosen wie auch in den vergangenen Jahren nicht toll aus, eher nach wiederkehrender Kühle bis in den Mai hinein.Wieder kein Wachstumsjahr für die Oliven zu erwarten. 28. Februar 2016 Seit Tagen beginnen am Pfirsichbaum einige Knospen mit der Öffnung, rosa Blütenblätter zeigen ihre Spitzen. Den Frost von -5 haben sie offensichtlich überstanden. Die große Feige jedoch steht erbärmlich da, ein Großteil der Triebe sind abgestorben. Es sieht nicht nach Erfrierungen aus, sondern nach Vertrocknen. Möglicherweise Wurzeschaden, der Stamm steht etwas wackelig, ob da Mäuse von unten genagt haben? Beim Einstechen mit der Grabgabel kann ich keine Gänge feststellen. Sobald die Bodenfrostgefahr vorbei ist (könnte nun doch noch in den März hinein anhalten), werde ich da einen Teil der Wurzeln freigraben müssen. 04. März 2016 Ostwind, Kühle. Diesen Wind vier Wochen früher und wir hätten einen richtig strengen Frost bekommen! Und diese Wetterlage bleibt nun bis weit in den März hinein dominierend! Nix mit Frühling, stattdessen Sorgen um die Pfirsichblüte! Doch keine Sorgen mehr um die Oliven, immerhin. Wie heißt es bei Wandalbert von Prüm im 9. Jahrhundert, in seinem "Kalendergedicht": "Dies ist der Monat, worin die Grenze von Winter und Frühling,/Bald noch ist starr er von Frost, bald mild schon von freundlichen Lüftchen." - Allerdings meint er damit den Februar, nicht den März .... 22. März 2016 Noch immer Kühle nachts bei weiter anhaltenden, wenngleich schwachen Nordwinden. Aber ich habe heute um die Mittagszeit die Oliven zügig ausgepackt - es ist eine Regenperiode mit ansteigenden Temperaturen zu erwarten, da sollten die Hüllen vorher weg sein. Danach könnte es zwar nochmal kühler werden, aber der mögliche Schaden durch die Hüllen (Überhitzung, Austrocknen, Irritation der Pflanzen) droht höher zu werden als ein möglicher Nutzen. Aus den Hüllen kommen mir haufenweise abgefallene Blätter entgegen. Der Blattverlust ist teilweise enorm, über zwei Drittel. Allerdings gibt es einzelne Pflanzen mit weitgehend intaktem Laub. Die Blattverluste unter den Hüllen sind nach meiner Einschätzung eher auf den Einpack-Stress als auf Kälte zurückzuführen. Frostsymptome zeigen nur einzelne randständige Zweige oder Triebspitzen. Das Holz scheint ansonsten ungeschädigt. Jetzt kommt die nächste Sorge: wegen fegender Rehböcke. Die beim Auspacken sichtbar gewordenen beiden starken Fegeschäden vom vergangenen Jahr - einer aus dem Frühjahr, einer aus dem Spätjahr - haben mich daran erinnert. In den nächsten Tagen Fegeschutz anbringen. 25. März 2016 Die genaue Sichtung der ausgepackten Oliven zeigt einen sehr guten Zustand, mehr Blattmasse blieb erhalten als in den vergangenen Jahren. Nur bei Leccino ist vereinzelt an jungen Zweigen die Rinde aufgeplatzt oder gar abgeschält (Frostrisse). In hervorragendem Zustand stehen die beiden Seggianese von 2008 da (Herkunft: Baumschule Becker, Pulheim - s. Fotos) sowie eine Ascolana von 2012 (Herkunft: Flora Toskana, Neu-Ulm). Begrenzte Erfrierungen an Blättern (braun, ledrig) und Triebspitzen (dürr) gibt es vor allem bei den französischen Sorten Aglandaou und Bouteillan, die allerdings teilweise vital im Laub dastehen. Vier Hoffnungsträger also zeigen sich: Seggianese, Ascolana, Bouteillan, Aglandaou. Nicht erstaunlich, stammen sie doch aus ähnlichen Topographien/Klima-Kleinzonen. Bei den nicht eingepackten Grundlagenaustrieben teilweise keine Blätter (Koroneiki 2009, Bianchera 2010), teilweise sehr viele Blätter (Hecker 2009) erhalten! Schisandra hat das Laub schon weitgehend ausgetrieben, bei den Pfirsichbäumen zeigen sich die Blattspitzen. Die Pfirsichblüten verharren seit Wochen in teilgeöffneten Blütenknospen, klug! Die beiden Granatäpfel in gutem Zustand, überall vitale Knospen am Holz. Für einen Winter wie den vergangenen sind also Vlieseinhüllungen ausreichend. Nervend: Es bleibt weiterhin eher kühl in den Nächten, trotz Drehung nun auf Südwind. Wie auch anders: in Pistoia gab es heute morgen Reifbildung! In Abetone wird Ski gefahren. Bei uns in Unterstmatt auf 928 Meter Höhe nebenbei auch. Interessant: An Ostern zum Skifahren in den Nordschwarzwald. 26. März 2016 Wunderbar sonniger vorösterlich-österliche Tag heute, viel Arbeit erledigt in Weinberg und Olivenhain. Einige der Pfirsichblüten gehen auf. Nun ist der Winter, trotz weiterer gelegentlicher Kühle, vorbei: Heute zahlreiche Marienkäfer unterwegs und die erste Eidechse (ein Weibchen, wie in den vergangenen Jahren auch) im Rebholzhügel aktiv! Erste Eidechsensichtung 2015 am 18. März, 2014 am 16. März. Seltsam: Eher warmer Ostwind und eher kühler Südwind. Wird dieser März den Kälterekord des 2013er Märzen brechen? 30. März 2016 Der Rebholzhügel ist teilweise auseinander geworfen. Hat ein Fuchs nach den Eidechsen gewühlt? Der weiße Maulbeerbaum ist von einen schwarzen Pilz im Kambium und auf der Rinde befallen. Teilweise ist das Holz ganz weich, schwammig. Regnerisches und eher wieder kühles Wetter in den vergangenen Tagen. Doch in den nächsten Tagen kommt nun massiv Wärme, zunächst von Südwest, dann von Südost. An den Oliven teilweise wieder massiv Occhio di Pavone. 02. April 2016 Am Nachmittag sonnt sich das Eidechsenweibchen im Rebholzhügel, ganz ungerührt durch meine Nähe. Überall blüht Schaumkraut. Taubnesseln sind auch sehr häufig dieses Jahr, bei mir auf der Olivenwiese allerdings nur direkt bei den Oliven, mein Gelände ist denen sonst zu mager. Dafür bilden die Magerpflanzen üppig ihre Rosetten aus, das wird bald eine Blütenexplosion geben. Die Skabiosen, die am 27. Januar schon Blütenknospen entwickelt hatten, blühen nun an ganz kurzem Stengel. Hummeln und Bienen sind eifrig unterwegs. Wie in den vergangenen Jahren auch vergilben einige Olivenblätter, die schön sattgrün aus der Umhüllung kamen. Lichtstress nach der langen Dämmerung unter der Hülle? Der März war übrigens statistisch gesehen keineswegs ungewöhnlich kühl. Die Abweichung vom Mittel 1961-1990 betrug in Rheinstetten-Forchheim exakt 0,0. Aber Durchschnittswerte sagen eben herzlich wenig aus. Ein Blick in die Details zeigt, dass es sehr wohl viele ungewöhnlich kühle, aber eben auch einige ungewöhnlich warme Tage gab. Zudem gab es häufig feuchte, gefühlt stärkere, Kühle. Auch gab es Tage, an denen die Temperaturextrema weit auseinanderlagen, so am 18. März zwischen -2,6 und +15,2 oder am 28. zwischen -0,8 und 16. So kommt als Durchschittstemperatur ein Wert heraus, der sich mit der Wahrnehmung vieler Menschen nicht deckt. Interessant ist der Vergleich mit dem auch statistisch ungewöhnlich kalten März 2013 - dort verliefen die Tiefst- und Höchsttemperaturkurve weitgehend parallel, während sie heuer immer wieder auseinander gingen! 08. April 2016 Kühl, kühl, kühl. Und das bei dominierender Windrichtung Süd bis West! 21. April 2016 Heute kurz mal Sommerausbruch. Aber dann wirds zum Wochenende schon wieder kühl. Weinreben und Oliven sehr zurückhaltend im Austrieb, die Wiese präsentiert aber üppig Blüten und das Bienenhotel vom Gartencenter wird eifrig besucht und besiedelt. Und die ersten Maikäfer sind unterwegs. An den Oliven und am Granatapfel Knabberspuren von den Rehen und eine kleine Olive ist auch heftig angefegt. Auf den Bildern der Wildkamera kann ich sehen, wie die Rehe immer wieder zu den Oliven gehen, auch schon im eingepackten Zustand haben sie neugierig an den Hüllen rumgezupft und gerieben. 01. Mai 2016 Nun aber, es wird warm! Auch wenn die oberen Luftschichten (1000 m Höhe) noch immer auffallend kühl sind (s. ECMWF), bringt die Sonneneinstrahlung tagsüber seit gestern intensive Wärme. Im Rebholzhügel zeigen sich zwei Eidechsenweibchen und zwei Eidechsenmännchen, jeweils ein junges und ein schon seit 2013 bekanntes Exemplar. Auffallend bei den älteren, wie mager sie sind. Es war ihnen wohl zu lange kühl und Beutetiere, etwa kleinere Schnecken, sehe ich erst seit einigen Tagen vereinzelt. 12. Mai 2016 Eine Verzola mit massiven Frostrissen, die andere in sehr schlechtem Zustand. Allgemein stehen die Oliven überwiegend schlechter da als Ende März, das Laub stirbt ab bzw. ist schon abgestorben. Ausnahmen Ascolana, Leccino und Seggianese. Neuaustriebe v.a. bei älteren Leccini. Pfingsten wirds erneut kühl. Der Betreiber hat mir beeindruckende Bilder vom Olivenhain des Gasthaus "Sonne" am Kaiserstuhl geschickt. Man könnte neidisch werden! 14. Mai 2016 Heute genaue Sichtung der Oliven. Dabei haben sich, wenig überraschen, wieder die beiden verbliebenen Seggianese von 2008 eindeutig als stabilste Pflanzen gezeigt. Eine Ascolana von 2012 steht auch gut da, die beiden anderen Ascolana nicht schlecht. Leccino sehr gut im Neuaustrieb. Massiver Befall mit Occhio di Pavone bei Bouteillan und Aglandaou. Verzola enttäuscht mit Frostschäden nach zwei doch eher milden Wintern. Beide Verzola zeigen Frostschäden, abgetrocknete dünnere Zweige und Frostrisse in der Rinde etwas stärkerer Zweige. Dabei sind die Rissschäden signifikant massiver bei dem Exemplar, das ich nach dem ersten Auspacken Ende Januar bei den sinkenden Temperaturen Ende Februar erneut eingepackt habe. Offensichtlich wurden die Temperaturunterschiede unter der Hülle Ende Februar/Anfang März hier fatal. Möglicherweise geht Verzola rascher in die Vegetationsphase als die anderen. Granatapfel, Feigen, Ziziphus, Gemüsebaum und Paw Paw kommen sehr gut. Enttäuschend auch in diesem Jahr Schisandra - und die verbliebene Maulbeere (zwei sind im vergangenen Jahr abgestorben) hat auch wieder vergilbende Blätter und sieht gefährdet aus. 19. Juni 2016 Es blühen üppig Ascolana und Aglandaou, dazu verhaltener Moufla und Bianchera. Die beiden wachstumsstarken und stabilen Olivastra Seggianese von 2008 haben keine einzige Blüte, gehen nur massiv ins Holz und Blattwerk! Mit Occhio di Pavone hat vor allem Bouteillan zu schaffen, aber auch Aglandaou und Moufla - also die französischen Sorten! Wetter extrem regnerisch. Wenn es Sonne gibt, ist sie heiß bis stechend. 26. Juni 2016 Fast alle Oliven entwickeln sich nun gut, auch Verzola und Bianchera holen nun auf - selbst die von Occhio di Pavone gequälten französischen Sorten zeigen guten Zuwachs, haben allerdings die Blätter vom Vorjahr weitgehend verloren. Die ersten Maulbeeren sind reif - und teilweise schon von den Ameisen abgefressen. Ziziphus hat zahlreiche kräftige Wasserschosse entwickelt, das Altholz dagegen nimmt weiterhin kaum an Umfang zu. 04. Juli 2016 Erste Himbeeren reif, Sorte "Blissy" - eigentlich eine Herbsthimbeere. Die Früchte stammen von Fruchtzweigen an Vorjahresruten! Die diesjährigen Ruten haben nicht einmal Blütenansätze. 14. Juli 2016 Prächtiger Schwalbenschwanz mit Flügeldefekt (Hagel?) hinten rechts an Karthäusernelken. Es ist auffallend, dass er gezielt von Karthäusernelke zu Karthäusernelke fliegt, andere Schmetterlings-Blüten in der Nähe (Skabiose, Dost) ignoriert. Von Karthäusernelken gibt es in diesem Jahr viele - vereinzelt auch Horste von Heidenelken. Auch Schafgarbe hat nach der Delle 2013/2014, mit Erholung 2015, wieder eine üppige Präsenz. Auffallend weiters Odermennig, der an neuen Standorten auftaucht und gedeiht, massiv blühendes echtes (gelbes) Labkraut, duftende Thymianteppiche und ausgebreitetes Taubenkröpfiges Leimkraut. Kaum zu finden bei mir in diesem Jahr: Nickendes Leimkraut, Weißer Steinklee. Die Schmetterlingspopulation explodiert gerade, es flattert jeden Tag mehr auf, wenn ich durch die Wiese gehe. Neben vereinzelten Schwalbenschwanzsichtungen fallen mir vor allem auf Schachbrett, Distelfal, Scheckenfalter, Kleiner Fuchs, Ochsenauge (besonders zahlreich), Zitronenfalter und verschiedene Bläulinge. Natürlich sind auch Tagpfauenaugen und Kohlweißlinge unterwegs. Die intensive Rosettenbildung im gemähten Bereich verspricht eine sehr gute zweite Blühphase. Leider zunehmend dabei: Berufkraut. Und auch kanadische Goldrute treibt erneut in teilweise üppigen Horsten aus. An den einjährigen Himbeertrieben entwickeln sich nun Blütenstände, ein Stock ist von der Himbeergallmücke befallen, "verkrebst". Schisandra scheint abzusterben - beide Stöcke haben nur noch wenig und eher krankes Laub, es gibt kaum Neuaustriebe. Üppige Blüte bei Ziziphus jujuba, mit fleißigem Ameisenbesuch. 29. Juli 2016 Etwa 10 Zentimeter lange, dicke Raupe eines Windenschwärmers, grün, bei der Hütte gesichtet, wo sie versuchte, sich in den Boden einzugraben. Ist diese Wanderart aus dem Süden bereits bodenständig geworden dank Klimaerwärmung? Imagines hatte ich in den vergangen Tagen schon gesehen. Erdrauchkraut zeigt sich - sehr spät in diesem Jahr! Brombeeren geerntet, reichlich dieses Jahr - ein Stock blüht sogar nochmals kräftig! Leider sind auch einige Kirschessigfliegen an den Brombeeren unterwegs. Und ich habe die erste Feige sowie die letzten Maulbeeren verzehrt. An den Ziziphusen hängt noch kein einziger Fruchtansatz - im vergangen Jahr waren schon Anfang Juli die ersten zu finden. Bei den letzten Wiesenbesuchen habe ich Zeckennymphen abbekommen, einmal zwei, einmal eine. Nur noch mit Gummistiefeln im Gelände! Eine Barbarossa-Raubfliege mit Biene (?) in den Klauen im Gelände gesichtet. Auf den Brennesseln beim hinteren Mulchhaufen eine riesige Population Tagpfauenauge-Raupen mit Gespinst. Kräuter geerntet: Thymian, Schafgarbe, Salbei. Die Augen brennen von den ätherischen Ölen! Nur sehr zögerlich kommt die Wiese nach dem ersten Schnitt nochmal zum Blühen. Rosetten sind zahlreiche da, aber die zweite Blütenbildung kommt noch nicht oder nur spärlich bei Lein, Dost und Wiesensalbei. Das Berufkraut dagegen blüht - leider - schon kräftig wieder und dazu auch - erfreulich - die Skabiose. Über das offene Gelände freut sich der Thymian, der in diesem Jahr üppige Polster bildet. 10. August 2016 Ein gutes Erntejahr bei den Feigen, bei Paw Paw, Brombeeren und Himbeeren. Ein schlechtes für Ziziphus (Blattwerk sehr gut, Früchte Null) und Schisandra (Blattwerk miserabel, Früchte Null). An der roten Donaunuss keine einzige Nuss!! Dafür kranke Blätter. Der chinesische Gemüsebaum explodiert, hat seine Höhe auf etwa 3,50 Meter verdoppelt und zwei mächtige Wedel-Kronen plus einer etwas bescheideneren - am verletzten/angefegten Nebenstamm - gebildet. Allerdings wird das Stammholz nicht merklich stärker - ob das hält? Am Brennessel-Bestand beim Mulchhaufen ca. 60 prächtig entwickelte Tagpfauenauge-Raupen, die sich bereits verteilen - und zahlreiche kleine Häutungshüllen der ersten und zweiten Häutung im/am Gespinst. Inzwischen beginnt auch die zweite Blüte beim Lein und der eine oder andere Wiesensalbei kommt auch wieder ergänzend schön blau daher. Und die ersten Kalkastern stehen im ungemähten Bereich! 28. August 2016 Nach zwei Wochen Urlaub während einer extremen Hitzeperiode finde ich die Olivenfruchtansätze alle vertrocknet vor. Es gibt zahlreiche gelbe Blätter bei den Oliven, in der Regel von Occhio di Pavone befallen, das von der Hitze gleichsam "weggebrannt" wurde. Auch die Himbeeren und die Brombeeren sind großteils eingetrocknet. Hitze-/Trockenschäden zeigen auch ein Granatapfel, der Maulbeerbaum, eine junge Feige und vor allem Schisandra. Die ältere Feige steht prächtig da, voll mit Früchten, allerdings überwiegend noch weit von der Reife entfernt. An den Pfirsichbäumen gibt es einige wenige schöne Früchte, das Laub steht sehr schön da - die Kräuselkrankheit wurde gut weggesteckt, auch vom Problembaum. Trotz massiver Peronospera hat auch der Weinberg einige gut entwickelte Trauben, ca. 20% der Ernte von vergangenem Jahr. Gerade kommt der Film "El olivo/Der Olivenbaum" von Icíar Bolaín und Paul Laverty in die Kinos. Eine anrührende, teilweise überladene und etwas schlichte Geschichte über einen 2000-jährigen Olivenbaum, der für 30.000 Euro von Spanien in die Eingangshalle eines Energiekonzerns in Düsseldorf "umgezogen" ist und den die Erbin der 30.000 für Umme zurückholen möchte. Eine kluge Rezension gibts hier: http://kunstundfilm.de/2016/08/el-olivo/ 01. September 2016 Stichwort "Biodiversität": Auf dem subventionierten Biodiversitäts-Acker neben mir wächst überwiegend der invasive Neophyt Berufkraut (einjährig und kanadisch), ein paar Kohlweißlinge tanzen dazwischen rum. An meinen Skabiosen saugen ein prächtiger Schwalbenschwanz (ohne Hagelschaden), zwei Admirale und zahlreiche Pfauenaugen - offensichtlich bereits die Imagos zu den Raupen, die ich vor drei Wochen gesichtet habe. Drei kleine Perlmutterfalter umschwirren einander und balgen. Dazu gab es in den umliegenden Tagen Sichtungen von Eisfaltern/Eisvögeln und Feuerfaltern - all das auf 1400 Quadratmeter. Und natürlich gaukeln ständig verschiedene Weißlingarten im Gelände herum. 08. September 2016 In diesen Tagen sind wieder vermehrt Bläulinge unterwegs - wohl eine neue Generation. Den Oliven tut das anhaltend sonnig-heiße Wetter offenkundig sehr gut. Allerdings gibt es nach wie vor kaum Holzzuwachs. Ich werde am Wochenende dann doch mal gießen. 27. September 2016 Die empfindlich kühlen Nachttemperaturen ließen den Herbst teilweise doch schon einkehren, auch wenn es tagsüber sommerlich warm war durch die intensive Sonneneinstrahlung. Die Büsche (Haselnuss, Heckenkirsche, Felsenbirne u.a.), der chinesische Gemüsebaum, der Maulbeerbaum und die Granatapfelbäumchen färben ihr Laub schon herbstlich, die Herbsthimbeeren reifen nicht mehr, die meisten Feigen werden wohl auch nicht mehr reif - auch wenn das Laub noch wunderbar dasteht. Ein bisschen Regen gab es vergangene Nacht wieder, mal schauen, was das bewirkt. Die Kakifrüchte werden riesig dieses Jahr und haben teilweise schon ihre Zweige geknickt durch die Last. Das ist wirklich ein Problem mit den Kakis bei uns, das brüchige Holz. 02. Oktober 2016 Ein strahlender, sonniger Herbsttag heute. Die Kaki- und Paw Paw-Ernte beginnt, interessanterweise ganz parallel. Die Haselnüsse sind schon gefallen in den letzten Tagen, die Walnüsse kommen allmählich. 05. Oktober 2016 Eine schöne herbstliche Mittagspause im Gelände. Mit frischem Ostwind. Die ältere Feige, die ältere Paw Paw, der Gemüsebaum und der Pulverholzbaum besonders malerisch mit Laub und Gestalt. 16. November 2016 Nach einigen Frosttagen wird die zweite Novemberhälfte nun wieder einiges wärmer. Allerdings haben Kaki, Feigen, Paw Paw und chinesischer Gemüsebaum nun ihre Blätter schon abgeworfen. Die Kaki und die alte Feige hängen noch voll mit Früchten, denen der leichte Frost nichts ausgemacht hat. Bei Kaki ist das ja normal, die reifen am Baum meist erst nach Blattfall. Vielleicht werden ja auch noch einige Feigen reif. Viel Sonne ist allerdings vorläufig nicht zu erwarten, die Wärme ist mit Tiefdruck verbunden. 28. November 2016 Der Frost in der vergangenen Nacht hat die Kakifrüchte erwischt. Der Effekt ist seltsam, außen glasig-grün, innen rotbraun verfärbt. Das Fruchtfleisch wie leicht verholzt. Essbar, die adstringierende Wirkung ist weg! Ich nenne diese Variante der Frucht "Glaskaki" - die Farbe außen ist wenig ansprechend, ein milchig-transparentes Graugrün, innen/geschält attraktiver. In Ostasien gelten die Kaki ja als Neujahrsfrucht - so lange könnte es also dauern, bis sie reifen? Vielleicht habe ich ja eine Pflanze erwischt, die tatsächlich so lange braucht. Allerdings sind nicht alle Früchte gleich. In jedem Jahr gab es welche, die schon im Oktober reif wurden, aber auch welche, die am Baum gar nicht reif wurden, sondern erst mit langer Verzögerung zu Hause, und dann oft eher matschig. Eine launige Frucht nach meiner Erfahrung. Aber interessant und vielseitig. Bei den Oliven sind an einigen Wildaustrieben die Blätter erfroren, verfärbt. 02. Dezember 2016 Zwiespältiges Wetter mit kaltem Druck von Nordost und warmen Keilen von Südwest, die ihren mildernden Einfluss wohl bis Monatsmitte bei uns behaupten können, so dass ich noch nicht ans Einpacken gehen muss. Nach den ersten starken Frösten sind die Oliven jetzt - wie ich hoffe - auf Winterruhe eingestellt und kommen mit den kommenden Nachtfrösten klar. Ab Wochenmitte wirds dann wieder etwas wärmer, nachts über Null Grad. 10. Dezember 2016 Bislang keine Rindenrisse oder auffallende Blattschäden. Und es sieht so aus, als blieben wir noch eine Weile verschont von heftiger Kälte. Dennoch packe ich heute die Oliven ein. Granatäpfel und Feigen ebenso. Denn der Tag ist sonnig, bietet sich wunderbar an. Und die Wetterlage könnte bald Regen mit Nachtfrost bringen, gefährliche Verhältnisse. Außerdem nahen Weihnachten und Silvester, nicht die Zeit für Einpackaktionen. Eine schöne gelbe Kaki, geerntet Anfang November, liegt immer noch unverändert in der Kunststoffbox in der Küche. Die könnte es schaffen auf Neujahr. 11. Dezember 2016 Scheint einen Winter zu geben, der weniger mild ist als der vergangene mit einer Tiefsttemperatur von -8,1 Grad im Januar. Immerhin hatten wir bereits im November in Rheinstetten/Wetterstation einen Tiefstwert von -6,6 Grad (am 30. in der Frühe) und insgesamt 10 Frostnächte. Der Dezember fing auch frostig an. Zum Einpacken erprobe ich eine neue Methode, mit gestaffelten Umhüllungen. Wie im vergangenen Jahr schon trenne ich zwischen Stammumhüllung (2-3fach) und Kronenumhüllung(1-2fach). Dazu plane ich für Temperaturen im zweistelligen Minusbereich (mit denen ich in diesem Winter rechnen muss) einen zusätzlichen kuppelförmigen Überwurf mit Federstahlstab-Konstruktion. Schöne Entdeckung beim Einpacken: Verzola hat sich sehr gut im Stammholz entwickelt, das wurde deutlich als ich die Manschetten der Stützpfahlbefestigungen abnahm - die Polsterung war weitgehend zusammengedrückt vom Holzwachstum. Verzola könnte sich also eignen für einzelne Bäume mit Stammentwicklung. Positiv auch die Laubentwicklung - und dies nach einem sehr schlechten Start ins Jahr, den die beiden Verzola hatten, unter anderem durch Frostrisse! Der gefegte Verzola-Stamm ist in sehr gutem Erholungszustand - weit besser als die daneben auch gefegte Ascolana. Beide gleicher Herkunft, gleichen Alters! Wieder einmal zeigt sich, wie erheblich doch die Sortendifferenzen sind! Das Wetter erstmal eher mild, aber wir sind umringt von Frost in Nord, Ost und West, das kann also leicht kippen. 17. Dezember 2016 Weiteres Einpacken, die Hälfte der Pflanzen ist nun umhüllt. Darunter die zweite Verzola deren Frostrisse noch gut erkennbar sind. Aber das Holz der geschädigten Zweige ist erstaunlich vital. Ich schneide einen an und sehe vollständig gesundes, grünes Holz - unter einer graubraunen verwitterten Rinde, die abgestorben wirkt! Diese Sorte ist offensichtlich phänomenal vital, vergleichbar dem Chinesischen Gemüsebaum und der Kaki. Das Wetter bleibt "zu mild". Mit dem Einpacken hätte ich noch bis zumindest Anfang Januar warten können. Aber dann bin ich in Urlaub und es könnte ab Silvester doch zu ernsthaften Frösten kommen. Das ist mir zu riskant. 22. Dezember 2016 Alles eingepackt - bis auf eine Aglandaou von 2012 und eine Bianchera von 2014 als minimale "Kontrollgruppe". Zum Jahresende kommt wohl ein Kältefuß von Norden herunter - allerdings wies aussieht mit dem Zentrum östlich von uns. Prognostiziert sind für Bruchsal bis -7 Grad. Schau mer mal. Zweistellig dürfte es nicht werden, also muss ich mir keine großen Sorgen machen (kleine immer ...). Richtung Nordost habe ich mindestens zweilagig verpackt. Nach Südwest bei den Oliven nur ein- bis zweilagig. 27. Dezember 2016 Oho, für die erste Januarwoche sind nun gar zweistellige Minustemperaturen und einige Frosttage angekündigt! Gut also, eingepackt zu haben, das beruhigt doch! Bleibt nur zu hoffen, dass kein heftiger Wind die Kuppelkonstruktion über der älteren Feige davonzerrt. Und wenn die Prognose stimmt, sollte ich noch was für die beiden Uneingepackten machen in Bodennähe. Wobei es wohl kaum zu Bodenfrost kommen dürfte. 30. Dezember 2016 Von gestern auf heute sprang die Wetterprognose um. Für die erste Januarwoche werden nun keine zweistelligen Minustemperaturen nachts mit Sonnenschein tagsüber, sondern nur geringer Frost bei regnerischem Wetter angekündigt. |
||