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ALLE TAGEBÜCHER - ZUSAMMENFASSUNGEN/ARBEITSKALENDER



la mattina


pettinare il prato
la mattina di scarso rilievo

mi viene in mente
tagliare i fiori
la prossima volta

prima che
arrivasse il sole
di agosto

ed il fuoco rimanesse
da solo.



TAGEBUCH 2019


02. Januar 2019 Starke Verbräunungen der Blätter zeigen eine Verzola und alle Aglandaous. Ergebnis der bisherigen kleineren Fröste bei feuchter Witterung. Moufla, Maurino, Bianchera und Ascolana stehen erstaunlich gut da im Laub, Olivastra Seggianese erwartungsgemäß gut. Die Leccinos haben Blätter in ganz unterschiedlichem Zustand, der vitale große in wunderbarem, die beiden kleinen mit Vergilbungen.

Ich habe heute die ersten 7 Pflanzen eingepackt, den kleinen Leccino von 2008, die beiden Olivastra Seggianese von 2008, den großen Leccino (von 2012), eine Ascolana, eine Verzola und eine Moufla. "Objektive" Gründe fürs Einpacken gab es nicht in den Vorhersagen, aber ich traue den Wetterprognosen derzeit nicht, die sagen ja vor allem, dass nichts Sicheres gesagt werden kann, dass wir uns zwischen zwei Wetterfronten befinden und kleine Verschiebungen die Prognosen rasch kippen lassen können. Gestern Abend hat es im Weinberg nach Winter gerochen und heute hatte ich Zeit, es war trocken, die Sonne schien, also bot sich das Einpacken an. In Villeperdrix (Tanche) und Seggiano (Olivastra Seggianese) werden morgen früh -4 Grad erwartet, bei uns -1 Grad.

03. Januar 2019 Tja, die Wetterprognosen! Statt -1 wurden es bei uns heute morgen -3, in Villeperdrix statt -4 nur -2.
Einpackung 16. Januar 2019
11. Januar 2019 Welch ein Wetter! Kein nennenswerter Frost bislang (und auch weiterhin bis 20. Januar nicht in Sicht), aber beständig Regen, Nieselregen, Schnee, Schneeniesel. Nach dem Sturm am Dienstag musste ich die drei größeren Hüllen wieder festzurren, sogar eine Stahlstange wurde aus dem Boden gezogen. Mittelfristig könnte der Olivenanbau bei uns statt am Frost an der beständigen Feuchtigkeit im Winterhalbjahr scheitern. Dagegen helfen zwar auch Vlieshüllen - aber die sind nur in windgeschützen Lagen eine Lösung. Und für den Erwerbsanbau sicherlich nicht zu machen.

15. Januar 2019 Auf weitere 10 Tage hinaus kein nennenswerter Frost zu erwarten. Ich habe heut trotzdem nochmal 6 Pflanzen eingepackt, es war gerade günstig, trocken, und ein bisschen freie Zeit - und irgendwann wird doch mal ein strengerer Frost kommen, oder? Eingepackt hab ich drei große: Bianchera, Ascolana, Verzola. Und drei kleine: Ascolana, Bouteillan, Maurino. Donnerstag kommt wohl ein weiterer heftiger Sturmwind. Schön wenigstens, dass Stürme bei uns höchst selten mit tiefen Temperaturen verbunden sind. Allerdings muss man dann hinterher die Zeit finden, die Hüllen wieder festzuzurren.

17. Januar 2019 Mitte kommender Woche könnte der Frost tiefer als -5 kommen, also ist es gut, eingepackt zu haben (siehe Bild rechts). Zumal auch mit Niederschlägen zu rechnen ist. Insgesamt sieht die Wetterentwicklung der letzten Jahre so aus, als würden wir uns tatsächlich auf ein kleines Klimaoptimum um das Jahr 2026 herum zubewegen. Mit Wintermonsun ... Dann schlägt die Zeit für Bouteillan und andere feuchtigkeitsstabile Sorten! Und die Zeit für Occhio di Pavone ...

19. Januar 2019 Samstag. Nun habe ich auch die restlichen Edeloliven eingepackt (25 sinds jetzt insgesamt) plus eine Wildolive, die von Maurino 2008 geblieben ist, mit einer vitalen Basisknolle. Hier fand offensichtlich auch ein Gentausch zwischen Sylvestis-Grundlage und Maurino statt, denn in den Anfangsjahren tauchten immer wieder größere Blätter auf unter den kleinen Sylvestris-Blättern. Die anderen Wildoliven bleiben ohne Schutz. Ab Donnerstag/Freitag kommender Woche wirds richtig frostig.

22. Januar 2019 Von wegen erst ab Donnerstag/Freitag richtig frostig! Gerade hatten wir drei Nächte unter -5 Grad (Rheinstetten 20.01. -7, 21.01. -6 und vergangene Nacht -8!). Wind ONO. Für den weiteren Verlauf steigen die Prognosen aktuell zwar über -5 Grad, der Winter bleibt uns aber erhalten und die Unsicherheit auch. Der Polarwirbel gibt den Meteorologen keine Ruhe.

31. Januar 2019 Es hat mal wieder etwas geschneit in der Nacht hier am Kraichgaurand, aber die Temperaturen bleiben weiterhin moderat, wie schon seit dem 23. Januar. Erst zum 8./9. Februar könnten sie wieder unter -5 Grad sinken.

02. Februar 2019 Die Frostgefahr löst sich gerade in Wohlgefallen auf. Vorhergesagt werden nun frühlingshafte Temperaturen ab dem 9. Februar. Der März wird aktuell als leicht zu warm prognostiziert.

Eine der ohne Hülle verbliebenen Wildoliven, eine Ascolana-Unterlage von 2009, ist in einem hervorragenden Zustand nach den drei Frostnächten von 19. bis 22. Januar, Blätter tiefgrün, zugfest, keine Risse im Holz, auch nicht im letztjährigen! Bemerkenswert übrigens, dass die beiden vitalsten Wildoliven von Pflanzen stammen, die 2008 bzw. 2009 gepflanzt wurden - hier hat möglicherweise bereits eine positive Adaption stattgefunden. Oder liegts einfach am ausgereiften Wurzelwerk?

Zerzauste Hüllen 11. Februar 201908. Februar 2019 Der Frühling ist da! Allerdings nur kurz. Es ist nun an der Zeit, auch mal an die Kräuselkrankheit beim Pfirsich zu denken, die Knospen schwellen. Die Hüllen wird es am Wochenende bei südlich-westlichen Winden kräftig verblasen. Nächste Woche wirds dann aber schon wieder kühler, von Nordwesten her interessanterweise, und auch nur für kurze Zeit.

10. Februar 2019 Heute 14 Grad am Kraichgaurand, in Villeperdrix 7, in Seggiano 11. Inzwischen vedichten sich die Anzeichen, dass es mit diesem Winter bereits zu Ende geht!

11. Februar 2019 Weiter stürmisch, die Hüllen teilweise völlig zerfleddert (s. Bild links), ich nehme drei von den großen Hüllen weg und zurre den Rest wieder fest. Bei günstiger Gelegenheit (trocken, Zeit) könnte ich in den nächsten Tagen die Einpackungen wegnehmen, wenn die Prognosen zu Februar und März sich stabilisieren. Die Rede ist schon von einem "Betonhoch" über Mitteleuropa, teilweise könnte es ringsum kühler werden. Allerdings ist daran zu erinnern, dass es 2018 noch für Mitte März böse Prognosen mit Temperaturen unter -5 Grad gab (die dann aber nicht kamen). Da wir dieses Jahr im Januar keinen soliden Hochwinter hatten, ist für den März "eigentlich" nichts Schlimmes mehr für die Oliven zu erwarten, statistisch gesehen. 2018 hatten wir allerdings auch keinen Hochwinter im Januar - dafür Ende Februar zweistellige Minustemperaturen und einen beunruhigenden Märzwinter! Ich sollte wieder an Zelte/individuelle Lösungen denken für meine drei kleinen 2008er!

Wies aussieht, muss ich mich künftig vor allem vor dem Märzwinter fürchten - wie Landwirte schon immer! Wie dem zu begegnen ist, weiß ich noch nicht. Einhüllung bedeutet im März auch Wärmestau. Vielleicht genügt Abdeckung der bodennahen Pflanzenteile? Was doch wieder zumindest Klein-Stammerziehung sinnvoll machte! Denn ein Busch ist unten aufwendiger zu schützen.Angelegte Blätter
              als Reaktion auf Frost

16. Februar 2019 Es ist schon seltsam, zu einer Zeit, in der in anderen Jahren die schlimmen Frosttage noch bevorstanden, nun mit dem Auspacken zu beginnen! Aber gestern hatte es schon 16 Grad Spitzentemperatur im Schatten, dazu relativ kräftige Sonne. Und die kommenden zwei Wochen bleibt es (zu) warm, auch für den März zeichnet sich noch kein massiver Kälteeinbruch ab! So habe ich die großen Pflanzen  in den Kronen freigemacht. Eine anhaltende - allerdings nur schwache - ONO-Windlage beschert uns in den Morgenstunden noch regelmäßig leichten Frost.

19. Februar 2019 Vom 13. bis 18. Februar hatten wir eine ganz ungewöhnliche, ausgesprochen rhythmische Temperaturkurve mit Wärme am Nachmittag bis über 15 Grad und Frost in den frühen Morgenstunden bis -4 Grad. Die Pflanzen haben darauf - auch im Zentrum der Hüllen - mit einem charakteristischen Zusammenfalten/Anlegen der Blätter reagiert (s. Abbildung rechts). Hoffentlich wird daraus kein Frostschaden! Rechtzeitig zum Vollmond kam dann gestern eine Wetterumstellung, mit Verdrehung der Windrichtung um 180 Grad. Demnächst krachen um uns herum allerdings im Osten und teilweise gar Südosten noch einige Eisbomben (22., 23., 24.), noch ist der Winter nicht vorbei - auch nicht für den Olivenanbau in Teilen Griechenlands und Italiens!

21. Februar 2019 Der Frost rutscht freundlicherweise östlich an uns vorbei. Teile Südeuropas dürften mehr davon abbekommen als wir hier in der Rheinebene. Allerdings bis heute weiterhin Frost in den frühen Morgenstunden.

22. Februar 2019 Die Maibeeren-Knospen gehen auf. An einer Maibeere ein großes Loch, das unter die Wurzeln reicht, die Wurzeln abgefressen - eine Maus?? Seit einigen Tagen schon blüht üppig Persischer Ehrenpreis.

24. Februar 2019 Bis Mitte März kein Frost mehr in Sicht. Ich sammle in der rechten Anlagenhälfte den Rest der Hüllen ein - am Nachmittag, damit sie nicht gleich einen Sonnenbrand bekommen! Die tiefste Temperatur in diesem Winter in Rheinstetten gemessen -8,1 Grad am 22. Januar.

27. Februar 2019 Heute die ersten sieben Oliven geschnitten, die teilweise auch noch über Winter kräftig zugelegt haben (1x Leccino, 1x Maurino, 1x Bouteillan, 2x Ascolana, 1x Seggianese, 1x Bianchera)! Dabei sehr überrascht vom guten Zustand des Maurino! Wie alle weniger froststabilen Sorten zeichnet auch er sich jedoch aus durch weichere Blätter - während Seggianese und Leccino derzeit überwiegend sehr harte, ledrige Blätter haben. Auffallend auch: Die weniger froststabilen Sorten verfärben sich in der Rinde gelblich über Winter. Am großen Seggianese werden seit vorgestern teilweise die Blätter gelblich, einige haben braune Flecken - Sonnenbrand? Oder Stress durch den Wechsel von Wärme/Sonne tagsüber und nach wie vor gelegentlich leichtem Frost unter nordöstlichen Windlagen - so am 24. Februar und erneut vergangenen Nacht - in den Morgenstunden? Bouteillan und Olivastra Seggianese entwickelten teilweise über Winter an der Basis übergroße dunkelgrüne Blätter!

Nach wie vor ist nicht klar, ob der Winter schon vorbei ist. Anfang März kommt eine Wetterwende, es könnte schneien oder hageln. Und zum Märzende könnte ein ernstzunehmender Kaltluftvorstoß kommen. Ziemlich schräg, wo die Pfirsichbäume schon kurz vor der Blüte stehen und die Temperaturen sich gestern der 20-Grad-Schwelle näherten!! Die Oliven zeigen auch schon teilweise kleine Neuaustriebe in den Blattachseln. Das könnte bitter werden!

03. März 2019 Wenn ich meine Beobachtungen der letzten Tage, beim Auspacken und beim Schneiden vor allem, zusammenfasse, ergibt sich als Hypothese, dass einige meiner Oliven, vor allem Olivastra Seggianese, Maurino, Bouteillan und Ascolana, heftig experimentieren, wie sie mit den klimatischen Bedingungen hier zurecht kommen können. Sie entwickeln unterschiedliche Blattformen und Wuchsformen sowie unterschiedliche Stoffwechselreaktionen (erfahrbar etwa an der Blattkonsistenz, der Blattfärbung und der Holzbildung) - auch an der gleichen Pflanze! Ich sehe anschaulich, was Hairi Ismaili und Antonio Cimato in ihrer Untersuchung zur Standortanpassung von Kanina/Kalinjot empirisch belegt feststellen konnte: Welch weite Variabilität zumindest bestimmte Olivensorten aufweisen.

Puh, zur Monatsmitte könnte es wieder Frost geben - auch wenns bislang so aussieht, als würde er östlich an uns vorbeiziehen! Jetzt aber erst mal Wind, Wind, Wind - und Regen!

22. März 2019 Tja, der vierte Morgen hintereinander nun mit Eis auf den Autofenstern. In der Nacht auf den 20. März ging die Temperatur bis nahe an -4 Grad. Die Knospen an den Pfirsichbäumen sind an einem Baum fast vollständig erfroren. Auch die frischen Olivenaustriebe haben gelitten. Ein kleiner "Märzwinter" war das schon, wenngleich ohne Schnee - mit Strahlungskälte. Ein Kiefernschirm hätte da geholfen ... Und bis Ende März droht von Norden immer mal wieder Kaltluft, vor allem um den 26. März herum - Folgen eines instabilen Jetstreams? Ansonsten Frühling mit Macht - zumindest bei Tag!

25. März 2019 Pfirsichblüte an den beiden Bäumen, deren Knospen nicht erfroren sind!

26. März 2019 Schon das erste Frühlingsopfer: der kleine Rosmarin wurde heftig von einem Rehbock angefegt.

30. März 2019 Die ersten Eidechsen gesichtet, eine bei der Paw Paw, zwei auf der Wiese aus einem Mausloch lugend. Auffallend in diesem Jahr bei den Oliven die extremen Unterschiede in der Blattgesundheit, innerhalb der gleichen Sorte, gelegentlich an der gleichen Pflanze. Manche extrem vital, dunkelgrün, üppig, andere kränklich, gelblich, fleckig. Bis Mitte April bleibt's voraussichtlich frostfrei, die Oliven, Pfirsiche, Paw Paw und andere wird es freuen. Von Norden in den kommenden Tagen immer wieder Kaltlufteinbruch, allerdings wie's aussieht nördlich, östlich und/oder westlich von uns verbleibend. Neuaustrieb bei den Pfirsichen, die Frostschäden vom 20. März hatten.

09. April 2019 Frühling mit angezogener Handbremse. Zum kommenden Wochenende könnte es nochmal nahe null Grad werden. Blüten kommen auf der Wiese verhalten, aber die Krautentwicklung ist phantastisch, vor allem Kleearten sind überdurchschnittlich präsent und überall treibt der Staudenlein, der sich bei mir fest etabliert hat. Die Paw Paw zeigt zahllose Blüten, der mickrige Maulbeerbaum scheint sich vom Schildlausbefall erholt zu haben und treibt eifrig Blätter sowie Früchte. Der Granatapfel an der südlichen Hüttenwand hat den Winter ohne Schutz und ohne Schaden überlebt, ebenso die Feigen und die Rosmarine! Nach einigen Jahren Ruhe sind auf der Wiese leider auch wieder einzelne Schermäuse aktiv.

13. April 2019 Oje, heute morgen unter 2 Grad und die kommende Nacht wird noch kälter. Heute tagsüber 6 Grad! Und die Oliven haben teilweise schon kräftig neu ausgetrieben. Sorgen mache ich mir auch um die Paw Paw Blüten. Gestern bei einem Ausflug nach Wiesloch habe ich mich über die Maßnahmen des NABU und der Wildbienenschutz in Wiesloch am
              LeimbachGemeinde zum Insektenschutz informiert. Vorbildlich!

18. April 2019 Mal wieder Zeit für einen Oliven-Schnitt, das Wachstum im vergangenen Jahr war doch besser als gedacht - aber vor allem kreuz- und quer-Wachstum und Neuaustriebe, stabile Äste entwickeln sich nur zögerlich. Was vermutlich daran liegt, dass älteres Holz immer mehr oder weniger starke Kambiumschäden im Winter davonträgt und daher nicht gut zulegen kann. Vor allem Aglandaou und Bouteillan neigen zu Gestrüppwuchs. Für die Buscherziehung eignen sich vor allem die Sorten mit stabilerem Holz, Ascolana, Leccino und Olivastra Seggianese. Meine französischen Sorten (Aglandaou, Bouteillan und Moufla) sind dazu gar nicht geeignet.

Auf der Wiese zeigt sich ein ausgesprochen "krautiges" Jahr, wenig Gras. Liegts an erfolgreicher Abmagerung oder am milden Winter? Meine Schisandra leidet schon wieder sehr, die frisch getriebenen Blätter werden teilweise schlapp oder vergilben. Dazu hat noch ein Fraßinsekt die Pflanze entdeckt, frisst Knospen und Blätter. Und im Wurzelbereich machen sich immer wieder Mäuse zu schaffen. Auch die vor drei Tagen erst gepflanzte Aronia wurde bereits von einem Insekt entdeckt - es rollte seinen Nachwuchs in ein Blatt gerollt. Biodiversität hat ihren Preis für den Gärtner ;-)

20. April 2019 Interessante Temperaturen im Vergleich mit anderen, etablierten Grenzlagen: Bruchsal 26 Grad, Seggiano 21 Grad, Villeperdrix 22 Grad. Nicht das erste Mal, dass wir vorne liegen! Dafür wirds bei uns ab Freitag wieder für einige Tage signifikant kühler.

25. April 2019 Die ersten Kartäusernelken blühen - Ende April! Ein Rehbock hat das Pfaffenhütchen zuschanden gefegt. Zwei Pfirsichbäume sind kurz vor dem Kräuselkrankheit-Kollaps. Dafür geht es den Feigen und den Paw Paw sehr gut. Die Zibarthe hat zahlreich Früchte, aber auch noch zahlreicher Blattläuse!

03. Mai 2019 Der leichte Morgenfrost am 29.04. hat dem chinesischen Gemüsebaum Kummer bereitet. Die Spitzen der Blattwedel waren erfroren, haben sich aber etwas erholt. Die kühle Witterung gerade macht einigen Pflanzen zu schaffen, dem Maulbeerbaum etwa. Und am morgigen Samstag wirds auch tagsüber richtig kühl, eisheilig.

14. Mai 2019 Ein ziemlich schräger Frostfrühling ist das! Am 7. und am 13. Mai gabs wieder Eis auf Dächern und Fenstern. Heute und morgen reichen die Frühtemperaturen nochmal nahe an Null. Danach aber können die Pflanzen aufatmen. Der Chinesische Gemüsebaum und der Granatapfel haben kräftig rot gefärbte Blätter vom Kältestress, scheinen es aber zu packen, mit starken Blattdeformationen beim Gemüsebaum.

14. Juni 2019 Schöne Blütenstandentwicklung bei Olivastra, Ascolana und Aglandaou - schon seit drei Wochen. Beim Schneiden in der zweiten Maihälfte musste ich wieder wahrnehmen, wie stark Aglandaou, Bouteillan und in geringerem Maße auch Moufla unter Occhio di Pavone leiden.

Olivenbluete Juni 2019 Olivastra Seggianese19. Juni 2019 Heute setzte schlagartig die Olivenblüte ein! Bei Temperaturen nachts über 15 Grad und tags über 30 Grad. Jetzt um 22 Uhr Bruchsal 24 Grad, Seggiano 26 Grad und Villeperdrix 19 Grad. Nächste Woche gibts bei uns anhaltend über 30 Grad, bis 36 sind angekündigt!! Das Foto links zeigt Olivastra Seggianese.

20. Juni 2019 Der Gewittersturm vergangene Nacht hat das Maulbeerbäumchen geknickt. Auch der Kakibusch hat gelitten. Den Oliven geht es großartig. Selbst die unter Occhio di Pavone leidenden Sorten Aglandaou und Bouteillan zeigen sehr gesundes neues Laub, das in diesem Jahr schon üppig gewachsen ist. Es gibt bei allen Oliven endlos Neuaustriebe. Leider keinen Zuwachs am alten Holz, der kommt immer erst im Spätjahr. Neben Olivastra Seggianese, Ascolana und Aglandaou hat auch eine Bouteillan einige - wenige - Blüten entwickelt. Erstaunlicherweise zeigt der große, stabile Leccino keine einzige Blüte! Dabei wird Leccino in Italien auch als Befruchtersorte ("maschio") gehandelt.

Unter Blattlausbefall leiden viele Pflanzen in diesem Frühjahr, die meisten Fenchel sind übel zugerichtet, ein Pfirsichbaum, der schon von der Kräuselkrankheit geschwächt war, sieht ganz Blattlaus-elend aus und auch die Zibarthe, die endlich mal mehr als nur ein paar Früchte entwickelt hat, kann sich kaum vor den Blattläusen durch Paniktriebe retten.

28. Juni 2019 Die Olivenblüten verwandeln sich schon teilweise in Stecknadelköpfchen. Ob die das anhaltende trockene Hitzewetter überstehen? Die drei Moufla entwickeln sich in diesem Jahr alle schön, allerdings ganz zart, mit feinem Holz und lindgrünen filigranen Blättern. Der Granatapfel bildet einige Blütenköpfe an einer Schnittstelle. Die Austriebe am Granatapfel einzukürzen Anfang Juni hat sich bewährt!

30. Juni 2019 Die Olivenblüte ist weitgehend abgeschlossen. Ich habe am Morgen Mulchringe angelegt um die Oliven. Bislang habe ich das für die Bodenverbesserung und das Insektenleben gemacht. Das trockene und heiße Wetter rückt eine andere Funktion in den Vordergrund: den Boden partiell vor Austrocknung bewahren. 12 Uhr: Bruchsal 31 Grad, Seggiano 31 Grad, Villeperdrix 32 Grad.

11. Juli 2019 Von den Fruchtansätzen ("Stecknadelköpfen") sind leider die meisten abgefallen. Verrieselung ist ein bekanntes Phänomen im Olivenanbau, bei mir vollzieht sie sich regelmäßig sehr heftig, in diesem Jahr besonders auffallend nach einer üppigen Blüte. Trockenheit kann nicht der ausschlaggebende Faktor sein, denn in diesem Jahr habe ich die Blütenträger in der Trockenphase abends bewußt gelegentlich gegossen.

15. Juli 2019 Ascolana und Olivastra Seggianese haben alle Fruchtknöpfchen abgeworfen. Nur Aglandaou (2x) und Bouteillan (1x) haben noch Fruchtansätze, Bouteillan besonders schön bereits entwickelte. Sorge macht mir, dass es keine gute Holzentwicklung gibt, sondern endlose Neuaustriebe an Zweigen und Blättern. Ich müsste beständig nachschneiden, um Gestrüppwuchs zu begegnen und die Occhio-Gefahr zu minimieren. Ich ernte einige Blätter zum Essen (der Polyphenole wegen). Maurino hat die mildesten Blätter - entspricht dem Charakter seines Öls!

Die Granatapfelblüten sind abgefallen - wieder gibt es keine Früchte. Auch die beiden Ziziphus jujuba enttäuschen erneut. Dafür hat Paw Paw zum ersten Mal sogar einige Doppelfrüchte. Und die große Feige hängt voll wie noch nie! Brombeeren bis zum Abwinken und Kaki üppig. Auch der Traubenbehang ist grandios, Peronospera scheint von der Hitzeperiode ausreichend gestoppt worden zu sein.

21. Juli 2019 Am Wochenende war ich in der Pfalz, u.a. bei den beiden Oliven von St. Martin an der Kirche. Beide haben gut Früchte entwickelt. Das Kleinklima dort Pfalz Weinberge Obstbäume Dienstwegist optimal, Südhang, Sandsteinmauern, innerörtlich. Leider konnte mir noch immer niemand sagen, um welche Sorten es sich handelt. Die Pfalz ist nach meiner Einschätzung als künftiges Olivenanbaugebiet besonders geeignet. Durch den Weinbau ist großflächig Infrastruktur vorhanden, das Klima stimmt und die Bodenbeschaffenheit, ebenso die Mentalität der Leute, die auch schon offen war für Mandelbaumpflanzungen und Feigen.

Der Ziziphus jujuba in Rhodt unter Rietburg hängt voll mit Fruchtansätzen. Bei mir gibt es nur vereinzelte.

25. Juli 2019 Heute werden wir mal wieder gebraten. 39 Grad. In Villeperdrix hat es gerade mal 34, in Seggiano 35. Die ausgleichende Wirkung des Meeres fehlt bei uns. Die aber nicht immer greift: auch Holland meldet Hitzerekorde. Ob es den Oliven bald bei uns schlicht zu heiß wird, im Sommer, ohne Gießen? Schräge Aussichten!

26. Juli 2019 Beobachtungen: Feige wächst Richtung Südost, Paw Paw Richtung Nordwest - die beiden könnten gute Nachbarn werden! Allerdings gehen Paw Paw eher in die Höhe, Feigen eher in die Breite. Heute die erste Feige geerntet - ein notreifes Exemplar, das an einer Stelle beschädigt war, von einem Vogel angepickt? Notreife habe ich auch schon bei Pfirsichen beobachtet, die so bisweilen auf Insektenstiche oder Fraßstellen reagieren.

09. August 2019 Der Sommer scheint schon vorbei zu sein. Die Nächte werden kühl, und auch tagsüber kann es erstaunlich kühl sein, wenn die Sonne abgedeckt ist (von den häufigen Regenwolken z.B.). In der direkten Sonnenstrahlung wird es extrem heiß, stechend, bis in den Abend hinein. Seit Anfang 2018 ist bekannt, dass die Ozonschicht über Deutschland ausdünnt - mit fatalen Konsequenzen für Natur und menschliche Gesundheit. Die Öffentlichkeit ist aber aktuell nur mit der Klimaerwärmung beschäftigt! In Seggiano, bei meinen Olivastra, herrscht noch beständig der Sommer mit Temperaturen über 30 Grad. Villeperdrix ist gelegentlich näher bei uns, aber insgesamt auch deutlich wärmer. Inzwischen breitet sich doch Peronospera im Weinberg aus, auch an den Trauben.

12. August 2019 An der Zibarthe sind die ersten Früchte reif - allerdings sind die allesamt angestochen und behausen je eine Made. Notreife? Reaktion auf den Einstich oder auf ein Madenhormon? Die ersten Kalkastern blühen auf.

22. August 2019 Nun erscheinen nach und nach an ganz unterschiedlichen Ecken des Geländes Kalkastern. Allerdings meist einzelne Exemplare. Die Pfirsiche beginnen zu reifen - allerdings gibt es in diesem Jahr auch massive Fäule, Monilia. Das dürfte an den beständigen kurzen Regengüssen liegen.

31. August 2019 In der Garageneinfahrt beim Haus in Obergrombach sitzt eine Gottesanbeterin! Im Gelände habe ich noch keine gesichtet, bin gespannt, wann sie Gottesanbeterin Obergrombachdort "normal" sein werden. Auf den Südhängen des Michaelsberges sind sie das ja schon. Die Pfirsichernte war großartig, trotz Monilia.

07. September 2019 Der neu getriebene Ast des Maulbeerbaums steht kahl da. Ein Reh hat alle Blätter abgeweidet! Es ist zu vermuten, weil die Blätter besonders saftig sind. Armer Kerl, letzter Überlebender von drei Maulbeerbäumchen, von Frost, Rehbockfegen, Wühlmäusen und zuletzt Maulbeerschildläusen geschädigt bis kurz vor das Absterben, dann wieder bemerkenswerte Vitalität entfaltet, und nun erneut attackiert.

Im Gelände stehen zahlreiche Kalkastern. Die Trockenheit dauert an, der Herbst ist sonnig, aber nachts frisch, in den Baggerseen wird das Wasser schon kühl.

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Aus persönlichen Gründen setzt das Tagebuch bis Anfang 2020 aus.