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bon sai

das fahrrad ist umgefallen,
im rückspiegel zeigt sich der himmel.





TAGEBUCH 2017


03. Januar 2017 Das 10. Jahr beginnt! Ein weiterer milder Winter in Serie seit dem Winter von 2013/14 - mit Abstrichen seit 2012/13 - zeichnet sich ab. Bislang wäre Einpacken nicht notwendig gewesen - das könnte sich allerdings in den nächsten Tagen drastisch ändern. Denn nun sind erneut zweistellige Minustemperaturen angekündigt für die kommenden Tage. Die zwischendurch mal revidierte Prognose vom 27. Dezember 2016 wird damit sehr stark und zeitnah bestätigt. Es handelt sich um den Einfluß eines Kältefußes, der von Norden herunterkommt, mit Schwerpunkt Polen und weiter runter über den Balkan, der uns östlich streift.

07. Januar 2017 Er kam wie erwartet, der Kältefuß. Mit teilweise dramatischen Minustemperaturen in Polen, auf dem Balkan und in Nordgriechenland. Allerdings nur für kurze Zeit, es bleibt abzuwarten, ob das Einflüsse auf den Olivenanbau hatte. Anders als bei den  Kältefüße von 1929, 1956, 1985 und 2012 mit Olivenkalamitäten gab es keinen anhaltenden Ostwind.

Bei Temperaturmessungen konnte ich heute unter den Einhüllungen lediglich 1-2 Grad höhere Temperaturen (-7/-8 statt -9 außen als Minimum) messen. Einige Einhüllungen (2 Oliven, 1 Rosmarin, 1 Feige) waren leicht verrutscht und geöffnet - das dürfte der Wind am 04. Januar gewesen sein, kurz vor dem Kälteeinbruch. Ärgerlich, da ich erst heute wieder korrigieren und festzurren konnte. Bei Strahlungsfrost wie in den vergangenen beiden Nächten kann allerdings Einpackung die Temperatur ohnedies nur minimal heben, wenn nicht auch geheizt wird.

08. Januar 2017 Der Fuß steht noch auf Serbien, löst sich aber auf. Von Norden kommt eine weitere breite Tiefdruckfront näher, die uns ab Freitag wieder kühlen wird. Windrichtung bleibt aber West/Südwest, zweistellige Minustemperaturen drohen erst mal nicht erneut.

Wie es wohl den Kollegen ging? In meiner Umgebung sanken die Temperaturen in Waghäusel-Kirrlach bis -9,7 und in Rheinstetten bis -11,6.  In Köln-Stammheim (Olivenhain Stommeln) nur bis -6,6. In Freiburg (Olivenhain Hochdorf) jedoch bis -14,6.

10. Januar 2017 Oh oh, die neue Tiefdruckfront könnte sich heftiger artikulieren als zunächst prognostiziert, mit Ausbildung eines Kältefußes und neuen zweistelligen Minustemperaturen über mehrere Tage, bis zu einer Woche Dauerfrost droht! Und der Kältefuß wird genau über uns hängen, Südwestdeutschland, bis hineinragend in die Provence! Dazu wird es jetzt erstmal unter einem Zwischenhoch heftig stürmisch, die zweite Hülle zur Bodenabdeckung schon anzubringen macht wenig Sinn. Schlechte Aussichten ... Unsere Region gerät augenscheinlich zunehmend unter kontinentalen Klimaeinfluss. Die Kölner Oliven dürften wieder besser davonkommen. Es sei ihnen gegönnt, sie waren schließlich die Pioniere!

13. Januar 2017 Der prognostizierte Kältefuß (ab kommenden Dienstag) verschiebt sich weiter nach Westen, Köln könnte doch auch zweistellig betroffen sein. Dafür löst der Fuß sich (nach aktueller ECMWF-Prognose) schneller auf, als bislang errechnet. Am Abend verzurre ich die Sturmschäden der letzten Tage/Nächte neu und bringe ich bei der großen Feige und einer Verzola die zweite Hülle an. Die beiden Ungeschützten bekommen auch ein Hülle für die Frostwoche - auch wenns aktuell nach weniger Dramatik und kürzerer Dauer aussieht, dafür droht Mittwoch/Donnerstag wieder heftiger Wind unter Hocheinfluss! Muss ich bald nochmals verzurren?? MERKE: Keine Exotenanlage in ausgesetzter Lage! Immer Ärger mit dem Winterschutz!

17. Januar 2017 Ganz Frost Januar 2017so heftig wird es nicht, zweistellige Minustemperaturen bleiben uns wohl erspart. Aber die Hauptwindrichtung bleibt noch eine Weile Nordost, die Kälte bleibt uns erhalten - netterweise auch die weitgehende Windruhe. Nur morgen, Mittwoch, könnte es etwas windiger werden.

18. Januar 2017 Der Winter ist noch nicht vorbei, auch wenn für Februar und März überdurchschnittlich warme Witterung prognostiziert wird. Ab 26. Januar formiert sich schon wieder ein Kältefuß - oder sollte ich besser "eine Kältebome"sagen, die Form ist weitgehend rund? Konzentriert sich bislang östlich von uns - doch mit den entsprechenden Windverhältnissen könnte das nochmals sehr frostig werden.

23. Januar 2017 Bei den Olivenhüllen zeigen sich gerade zauberhafte Frostfiguren. Wie es den Pflanzen darunter geht, bleibt verborgen, "enthüllt" sich erst im Mai. Noch etwa eine Woche wird es frostig bleiben. Für den Februar sind überdurchschnittliche Temperaturen in Europa prognostiziert von der US-amerikanischen NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). Allerdings vor allem für Nord- und Osteuropa.

27. Januar 2017 Tja, mit dem milden Winter wars nun doch nix. Die lange Frostphase im Januar mit Werten in den zweistelligen Bereich fällt aus dem Rahmen der milden Serie seit 2012/13. Zum ersten Mal seit Februar 2012 sind wieder Teiche und Seen hier in der Region zugefroren! Nun bleibt abzuwarten, ob der Februar wie prognostiziert mild wird.

30. Januar 2017 Tauwetter. Ab kommenden Sonntag dann wieder etwas kühler. Der Winter ist noch nicht ganz vorbei, aber die zweiten Vlieshüllen bei ausgewählten Pflanzen kann ich in jedem Fall schon abnehmen, ich sollte dies heute auch vor den größeren Regenfällen und eventuell dem Temperaturanstieg folgenden Winden (die sich laut Prognosen aber eher rund um uns abspielen werden).

Bei der Feige habe ich die zweite Hülle belassen, bei den Oliven die zwei bei Verzola 2014 und Seggianese 2008 montierten abgenommen, dazu die Hüllen beim Kontrollduo Bianchera 2014 und Aglandaou 2012.

01. Februar 2017 Es wird nicht nur wieder kühler ab Sonntag, es könnte kurzfristig auch nochmal richtig frostig werden Mitte kommender Woche!

07. Februar 2017 So nun kommen sie, nochmals einige Frostnächte - allerdings keine Eistage. Aber merkwürdig ist es schon. Ein bisschen mehr Ostwind, ein paar kleine Verschiebungen: Und wir hätten auch hier nochmal richtig harte Wintertage. Die Berliner erwischt es ja nochmal.

20. Februar 2017 Einige stürmische Tage stehen an. Ich habe die große Feige ausgepackt und den kleinen Rosmarin. Bei den Oliven zögere ich. Das Wetter ist unbeständig und riskant, der Winter dürfte noch nicht wirklich vorbei sein, ECMWS meldet noch einige vorbeiziehende Kältefüße. Andererseits würde ich die Hüllen gerne trocken abnehmen - mit dem Wind und der Zwischenwärme kommt ja auch Regen.

23. Februar 2017 Heute am Abend war ich zum Rebenschnitt oben. Es stürmte und der Wind zerrte heftig an den Olivenhüllen, ich hätte gerne ausgepackt gleich. Aber wenn es morgen regnet und in der Nacht dann Frost gibt, ist das kein guter Einstieg in die "Hüllenlosigkeit" für die Oliven. Daher warte ich mit Auspacken bis zum Wochenende.

25. Februar 2017 Nun war er also nochmal da, der Frost, heute am Morgen. Ein zurückhaltender Abschiedsfrost, wie mir scheint nach allen Prognosen. Jetzt Sonne. Zum Monatswechsel kann es nochmal stürmisch werden, also eine gute Zeit zum Auspacken. Auch wenn es den Oliven heuer nicht so rasch zu warm werden sollte unter den Hüllen, da ich weit luftiger gepackt habe als im Winter 2015/16.

Vor der Trockenmauer liegen zahlreiche Weinbergschnecken, noch gedeckelt - rausgeworfen aus ihrem Winterlager von Mäusen? Die Eidechsen sind noch im Winterschlaf, leider habe ich gestern abend eine Gruppe von Dreien beim Umgraben mit der Grabgabel um die mickernden Aronia und Felsenbirnen aufgedeckt, dabei eine verletzt und eine hat vor Schreck den Schwanz abgeworfen. Was wohl die Landwirte auf den benachbarten "Biodiversitätsgrundstücken" mit der Winterpflügung unter Eidechsen angerichtet haben?

Beim Auspacken keine negativen Überraschungen, das Laub ist überwiegend in gutem Zustand, lediglich Bianchera und Moufla haben ca. 20-30% Laub verloren, beim Auspacken rieselte es aus den Hüllen. Dazu kam eine Leccino, die über 60% schon verloren hat, der Rest ist angebräunt, lose, eingerollt - fällt also wohl auch bald ab. Das Laub ist nicht erfroren, sondern vertrocknet! Es war der Pflanze offenkundig zwischendurch zu Olivastra Seggianese von 2008
              Ende Februar 2017heiß. Erstaunt nicht, denn diese Pflanze war in 4-6facher Einhüllung verpackt (ich hatte nach der Tieffrostphase vergessen, die zweite Einhüllung, die ich direkt um die Primäreinhüllung gewickelt hatte, abzunehmen). Und heute bei strahlendem Sonnenschein konnte ich auch erfahren, wie warm es selbst jetzt schon unter den Mehrfachhüllen bei Sonneneinstrahlung werden kann! Am besten stehen die Pflanzen da, die nur 1-2-fach (im Idealfall Südwest einfach, Nordost zweifach) eingehüllt waren und dazu in der Tieffrostphase eine zusätzliche Hülle mit Abstandhaltung (durch Federstahlstäbe) hatten. Es gibt keine Frostrisse und nur an einigen Zweig-/Triebspitzen Erfrierungserscheinungen. Der Zustand ist insgesamt optisch sehr positiv - aber der genaue Blick zeigt teilweise Verfärbungen am bodennahen Stammholz. Es bleibt also - wie jedes Jahr - der Mai abzuwarten vor einer Winterbilanz! Am Abend habe ich noch mit stark verdünntem Blattdünger (0,25% statt 1%) besprüht, primär der Feuchtigkeit wegen.

Die Abbildung rechts zeigt eine der beiden überlebenden Seggianese von der ersten Pflanzung 2008. Sie hat eine lange Geschichte hinter sich, trug schon früh Oliven, weshalb ich sie "Früchtchen" nannte, fror erst im Frostfebruar 2012 im Stamm ab, bis wenige Zentimeter über dem Boden. Danach hat sie sich als Busch entwickelt.

Bei der Feige sind alle oberen Triebspitzen auf bis zu 10 Zentimeter Länge erfroren, die strammen Kontakt mit der Einhüllung hatten. Abstandhaltung wäre auch hier sinnvoll - ist aber technisch schwer zu machen, da die Feige hoch aufragt und an einer windexponierten Stelle steht (wie alle meine Pflanzen). Im nächsten Jahr muss ich die oberen Triebspitzen der Feige einzeln einhüllen - wenn ich sie denn erhalten möchte. Mal schauen, wie die Pflanze in diesem Jahr wächst.

26. Februar 2017 Im nachmittäglichen Sonnenschein erste Eidechse gesichtet, eine junge ohne Schwanz, sehr munter - vermutlich eine von den dreien, die ich vorgestern aus dem Winterschlaf gegraben habe. An den Oliven sind etliche Blätter verbräunt, die gestern noch grün aus der Hülle kamen - Sonnenbrand? Oder Frostschaden, der erst jetzt mit einsetzendem Stoffwechsel sichtbar wird? Ich bin gespannt, was vom Laub sich bis Mai halten kann! Bringe Fegeschutz aus gegen die Rehe, die mein Grundstück immer mehr ins Herz schließen!

27. Februar 2017 Wie aus dem Nichts erscheint Occhio di Pavone, vor allem an Bouteillan. Die überhitzte Leccino hat nun fast alle Blätter verloren.

28. Februar 2017 Der Sturm vergangene Nacht hat eine Ascolana umgebogen, deren Stütze im Winter abgefault war. Die Nordflanken des Schwarzwalds zeigen sich frisch bepudert. In der Tat, nicht vergessen: Der Winter ist noch lange nicht vorbei! Bruchsal hat heute tagsüber 7 Grad, Apt 11 Grad, Orvieto 13 Grad und Pistoia 14 Grad - um nur mal im Vergleich einige Gegenden mit zu nennen, aus denen meine Oliven kommen. Und grad kommt der nächste Sturm aufgezogen. In einer Regenpause am Abend habe ich der Ascolana eine neue Stütze gebaut.

06. März 2017 Neue Hüttenbeleuchtung montiert, dabei an der Südseite (Solarpanel) mit der Leiter ständig in Mäusegänge eingesunken: Böschung plus Wärme = Mäusehabitat. Die Witterung bleibt bis Monatsmitte zumindest noch eher kühl-regnerisch. Der Wind kommt auffallend anhaltend aus Süd bis West. Die Prognosen lassen keinen besonders warmen Frühling erwarten und auch der Frühsommer wird voraussichtlich regnerisch. Solange immer wieder die Sonne durchbricht wie derzeit, soll es mir recht sein und den Oliven hoffentlich auch. Aprilwetter als neue Norm von Februar bis Juni?

16. März 2017 Ein Tagpfauenauge schwirrt durchs Gelände. Auf dem Boden krabbeln verschiedene Raupen von Nachtfaltern aus dem Winterschlaf. In den vergangenen Tagen haben sich an Vögeln Rotkehlchen und Gartenrotschwanz sehen lassen. Blütenpflanzen sind erst verhalten da, Gänseblümchen natürlich, Persischer Ehrenpreis und Waldschaumkraut. Dazu hat sich in den vergangenen Tagen die Taubnessel gesellt. Die Pfirsichblüten sind noch immer in Lauerstellung, pralle Knospen. Habe Weidenansatz an die Oliven gegeben für die Wurzelentwicklung - war möglicherweise einer der Gründe für die gute Entwicklung der Oliven nach der Erstpflanzung 2008, hatte ich vernachlässigt wegen der Frostprobleme 2009ff, die mich mit Winterschutz in Atem gehalten haben.

18. März 2017 Der Frühling ist erst mal für eine Woche ad acta gelegt, trübes, nachts kühles, regnerisches Wetter  - Occhio di Pavone freut sich. Und nach einem Zwischenhoch geht es dann wohl zum Monatsende so weiter mit durchziehenden kühlen, nach Süden auskragenden Keilen von Norden.

20. März 2017 Die Pfirsiche haben keine Geduld mehr und schieben die Blätter aus den Knospen. Gleichzeitig beginnt bei den Weinstöcken vereinzeltes Bluten an Schnitten, die ich erst beim Niederbinden vor zwei Wochen gemacht habe. Schisandra steht bereits gut im Laub. Haben die alle in den Kalender geschaut und beschlossen: Frühlingsbeginn?

Beim Umgraben im Weinberg finde ich gelegentlich Larven von Maikäfern, auch zweimal verpilzte Engerlinge. Merkwürdige Entdeckung: Immer wieder kommen schlauchartige Gebilde aus gesponnenem, papierartigem Material nach oben. Zunächst dachte ich an eine Pilzart. Alle Schläuche hatten aber ein verdicktes Ende. Ich öffnete eines und darin saß eine Spinne und zahllose winzige Jungspinnen. Leider kann ich nicht herausfinden, welche Art das ist.

25. März 2017 Ein Admiral bei den frischen Brennesseln am Waldrand - schon zur Eiablage? Ein Eidechsenweibchen bei der Trockenmauer. Interessant, dass sich bei der Trockenmauer vor allem Weibchen zeigen, auf dem Rebholzhügel vor allem Männchen. Im Frühjahr tauchen allerdings grundsätzlich zunächst vor allem Weibchen auf. Erste Weinbergschnecken beim Herumkriechen.

28. März 2017 Fünf Zauneidechsen ganz jung und ganz alt an Mauer, Rebhügel, Mäuselöchern. Vier Weibchen, ein Männchen.

02. April 2017 Gruselige Entdeckung auf dem Insektenkasten unter der Greifvogelstange: Der Kopf einer Eidechse. Die Trophäe des Turmfalken, der hier seit einiger Zeit seinen Ansitz bezogen hat. Eigentlich sollte er Mäuse jagen, und nicht meine Zauneidechsen!

Die Oliven zeigen jetzt zahlreich braune, eingerollte Blätter, vertrocknete Blattachselknospen, abgestorbene Zweige und Rindenrisse. Die üblichen Schadsymptome beim Einsetzen der vegetativen Phase. Bislang hatte ich das für Symptome im Gefolge von Winterschäden beim Einsetzen des Saftstroms und der Blattverdunstung gehalten. Nachdem die Pflanzen in diesem Jahr alle (bis auf einen überhitzten Leccino) so perfekt aus der Wintereinhüllung gekommen sind, zweifle ich an dieser Erklärung. Möglicherweise ist es Folge des Wechsels von prallem Sonnenschein und Wärme tagsüber und Nächten, die oft bis an die Nullgrenze rangehen bei uns März und April. Außerdem wieder massives Auftreten von Occhio di Pavone!

03. April 2017 Ich bin zunehmend der Überzeugung, dass nicht der Winter bei uns den Olivenanbau langfristig verhindern wird, sondern das Frühjahr! Im März gab es an der Station Rheinstetten-Forchheim 4 Frostnächte, dazu drei mit "0,.."-Werten, die bei mir oben wohl Frost bedeuteten. Und das bei Tagestemperaturen, die bis 23,8 im Schatten gingen (am 31. März, mit einer Morgentemperatur von 4,3 Grad) und in der Sonne Bruzzeln bedeuteten. "Extrem warm, etwas zu nass und sehr sonnig." So die März-Bilanz der Wetterstation.

Der chinesische Gemüsebaum entfaltet oben seinen Schirm, sieht zauberhaft aus, im Abendlicht nach Palmen und Orient. Die Pfirsiche in voller Blüte. Die Paw Paw übersät mit Blüten. Ich musste an der Krone schneiden, da die sich sehr ungünstig dreifach geteilt hat, mit Schlitzästen. Da habe ich nicht aufgepasst bzw. mich einfach nur gefreut, dass er endlich loslegt mit Wachstum und nicht an Schneiden gedacht sondern an Wachsenlassen. Also, Paw Paw Freunde, aufpassen bei der Stammverlängerung. Bei der Versuchsanstalt Durlach-Augustenberg sah ich ein weiteres Problem mit der Stammverlängerung: Paw Paw geht endlos nach oben, wenn auf eine einfache Stammverlängerung hin geschnitten wird! Wer nicht mit der Hochleiter ernten möchte, muss oberhalb von zwei Meter zulassen, was ich gerade abgebrochen habe, die Aufgliederung in eine Mehrfachspitze.

Schisandra hat in diesem Jahr gut ausgetrieben, Blätter und auch bereits Blüten, auch zahlreiche Bodenaustriebe oder bodennahe Austriebe sind da - aber es vergilben nun schon wieder die ersten Blätter! Und zwar bei beiden Pflanzen. Ähnliche Symptome haben auch Zibarte, Heckenkirsche und die Oliven. Bei der Zibarte keine einzige Blüte wieder, obwohl sie auch sehr gut austreibt in diesem Jahr! Habe ich da überhaupt eine Zibarte bekommen? Die Blätter meiner Pflanze sind wesentlich kleiner als ich dies von Abbildungen kenne.

09. April 2017 Olivenschnitt. Ich habe in den vergangenen Jahren einfach wachsen lassen, um den Oliven Gelegenheit zur Entwicklung zu geben. Allerdings war nun dringend ein Schnitt geboten. Der Wildwuchs der vergangenen Jahre zeigt einige negative Erscheinungen: Verkahlungen innen mit lang ausgreifenden Spitzentrieben. Doppeltriebbildungen, bei denen einer schwächer entwickelt, oft sogar verkümmert oder abgestorben war (vor allem bei Bouteillan, Aglandaou und Ascolana). Zickzack-Wachstum, Quertriebe, Rückwärtstriebe. Behinderte Kronenentwicklung mit Verkahlungen und abgestorbenen Zweigen durch zu massive bodennahe Austriebe (Verzola und Ascolana). Wasserschosse, die den Gerüstaufbau schädigten.

Insgesamt stehen die Oliven aber gut da. Lediglich Aglandaou, Bianchera, Bouteillan, Maurino und Moufla zeigen Probleme. Die französischen Sorten kann ich bislang nicht empfehlen, schwache Entwicklung im Holz, Frostschäden und/oder Occhio di Pavone - allerdings könnte es auch an den Lieferanten liegen, schon die Heister waren mickrig. Maurino ist eine Einzelpflanze, die habe ich lediglich aus besonderem Interesse an dieser Varietät gepflanzt - ihre Frostempfindlichkeit war mir schon bekannt. Bianchera zeigt keine Frostschäden, aber alle drei Exemplare fallen auf durch einen äußerst geringen Zuwachs in den vergangenen Jahren. Bemerkenswerterweise sind die Bianchera und die Aglandaou, die nur in der Frost-/Eisphase mit zweistelligen Minuswerten 13. bis 30. Januar eingepackt waren, ohne auffallende Frostschäden geblieben. Allerdings zeigen die Blätter großteils Stresssymptome, sind blass, fleckig.

Von den beiden Granatäpfeln ist der an der Hütten-Südwand in ausgezeichnetem Zustand, der andere im freien Gelände ok. In einer südorientierten Mauernische könnte Granatapfel bei uns mit Vlieshülle im Winter also gut bestehen! Der große Vorteil gegenüber Oliven: Da das Laub im Winter abfällt, muss nicht auf den Winterstoffwechsel geachtet werden. Und Pilzkrankheiten gibt es auch keine.

Sichtung von Sphecodes albilabris (Blutbiene) im offenen Bereich um die alte Asimina (Maulwürfhügel, Umgrabungen). Leider keine Kamera dabei.

11. April 2017 Bei den Eidechsensichtungen dominieren nun die Männchen. An den neuen Himbeertriebe sind von Rehen die Spitzen abgefressen.

19. April 2017 Nach Ostern zu Besuch beim Olivenhain Pulheim-Stommeln. Die haben es geschafft, 130 Leccinos, stabile Stämme und Kronen, gesunde Blätter. Allerdings noch keine Neuaustriebe. Ob meine Neuaustriebe auf die höheren Tagestemperaturen hier in den vergangenen Wochen zurückzuführen sind? Oder auf die Wintereinpackung?

20. April 2017 Vergangene Nacht Frost -3 Grad. Erfroren sind die Blätter/Austriebe von Walnuss, Feige, Chinesischem Gemüsebaum, Schisandra, Ziziphus, Maulbeere und Granatapfel. Dazu fast alle Blüten von Asimina und zu 20-30% die Austriebe der Weinstöcke. Vier fatale Stunden haben gereicht, solche Schäden anzurichten. Da hätten Stopgel-Kerzen wohl geholfen.

Weinbergpfirsiche wieder voll mit Kräuselkrankheit, trotz regelmäßiger und früher Kupferspritzungen und Neudovital.

23. April 2017 Auf dem Michaelsberg zwei Walnussbäume, die keine Erfrierungen zeigen! Voll intakte Austriebe! Oben auf der Kuppe in exponierter Lage, Nordwest-West-Orientierung, umgeben von Gebüsch. In der Umgebung stehen jedoch die meisten mit vollständig erfrorenen Austrieben. Und weiter bleibt es kühl.

Erneute Sichtung von Sphecodes albilabris, nun im lückigen Wiesenbereich bei der Zipparthe. Angelockt durch den Duft des Weidensuds? Weidenpollen sind die Nahrung ihres Hauptwirtes. An der Asimina ein Pärchen des Großen Rosenkäfers/Protaetia aeruginosa in amoröser Stellung. Nach Einzelexemplaren in den vergangenen Jahren.

Das nickende Leimkraut (Silene nutans), sonst eher zerstreut, zeigt sich dieses Jahr sehr zahlreich, nicht nur bei mir. Auch sonst gibt es eine auffallende Kräuterdominanz, die Gräser haben wohl an der Witterung gelitten - gelegentlich wars ja März-Anfang April länger betont warm-trocken.

08. Mai 2017 Das vorjährige Olivenlaub teilweise in erbärmlichem Zustand. Einzig ein Leccino ist noch in vitalem Grün, die anderen gilben, verbräunen, sind fleckig. Selbst Olivastra Seggianese sieht nicht mehr durchgängig gut aus (vor allem innen gibt es aber noch vitales Grün). Über die Gründe kann ich nur spekulieren, die Aprilfröste dürften hauptverantwortlich sein. Nach einer frühlingshaft-warmen Phase wurde es ja im April bisweilen richtig ungemütlich. Am 20. April gab es eine Tiefsttemperatur von -3,5 Grad (Rheinstetten-Forchheim). Insgesamt vermeldet die Wetterstation Rheinstetten-Forchheim sechs Frosttage im April! Zum Vergleich: die Kölner Bucht hatte nur einen Frosttag, mit bescheidenen -1 Grad. Und bislang ist auch der Mai eher kühl. Erst ab Donnerstag wirds auch nachts wieder warm. Pünktlich zu den Eisheiligen ... Aber die Wetterdienste haben dafür schon ihren Begriff: "Verfrühte Eisheilige".

13. Mai 2017 So, immerhin gibt es nun keine Fröste mehr! Unter den Oliven treiben schön aus Leccino, Seggianese, Ascolana, Verzola und Aglandaou. Die drei Mouflas stehen in erbärmlichem Zustand da, kaum Neuaustrieb und die alten Blätter überwiegend mit Occhio di Pavone verseucht. Allerdings sterben die Blätter erstaunlicherweise nicht ab, sind unter der fleckig-dunkelbraunen Oberfläche noch vital, grün.

Asimina bildet neue Blütenknospen, nachdem die erste Blüte zu 70-80% erfroren ist. Zaghaft kommen auch neue Knospen beim Chinesischen Gemüsebaum und bei Schisandra. Am Walnussbaum und am Maulbeerbaum schwellen auch neue Knospen. Nur die beiden Feigen rühren sich noch nicht wieder.

Kleine Lektion in: "Die Ersten werden die Letzten sein." Der etwas spätere Ziziphus, der zum Frost noch keine Blattspitzen draußen hatte, treibt nun fröhlich aus. Der frühe steht noch stumm mit seinen erfrorenen Trieben da. Beim Chinesischen Gemüsebaum öffnen sich nun an den drei Stämmen Knospen, während sich oben an den drei Schirmen der Haupttriebspitzen noch nichts tut. Was ich sehr schätze, denn sein Längenwachstum schien mir nicht sehr gesund, die drei Stämme waren eher dünne, lange Stämmchen. Jetzt mit den tieferen Austrieben dürfte das Stammholz auch einmal an Umfang signifikant zunehmen, statt immer nur in die Höhe zu schießen.

Drei Exemplare von Schwalbenschwanz schwirren umher.

16. Mai 2017 Explosionsartig haben sich in den vergangenen Sonnentagen die Knospen der Walnuss geöffnet und entwickelt. Auch an den Feigen regen sich nun neue Knospen. Auf der Olivenwiese entwickelt sich ein Teppich von Thymian. Ein Grund dafür dürfte regelmäßige "Beweidung" sein. Nein, ich habe keine Schafe eingestellt - es sind die Rehe, die mein Gelände regelmäßig des Nachts besuchen. Esparsetten und Wiesenbocksbart auffallend häufig in diesem Jahr, auch der Große Ehrenpreis.

21. Mai 2017 Die zweiten Blütenknospen der Asimina sind abgestorben. Vertrocknet in der Hitze? Die Blattentwicklung dagegen läuft gut. Und Schisandra scheint sich vom Frost zu erholen. Auch die beiden Feigen bringen zaghaft neue Knospen zum Aufbruch. Weitere Maibeeren reifen - deutlich bitter. Bei der Zipparthe Symptome von Kräuselkrankheit an Triebspitzen. Wohl von den benachbarten Pfirsichen. Explosionsartige Entwicklung im Weinberg, Triebe, Blätter, Gescheine.

25. Mai 2017 Besuch im Olivenhain Hochdorf. Zehn beeindruckende Pflanzen, Leccinos, mit starken Stämmen und guter Kronenentwicklung. Allerdings kaum Laub vom Vorjahr, und dieses stark von Occhio di Pavone befallen. Einiges an abgestorbenem Holz, aber sehr vitaler Neuaustrieb von Blättern, gute Stickstoffversorgung.

28. Mai 2017 Neuaustriebe und erholte Altblätter bei den Oliven, zahlreiche Blütenstände. Muss die Oliven gießen, damit die Blüten sich gut entwickeln, die Hitze ist heftig. Nennenswert Regen ist nicht in Sicht, auch wenn es ständig nach Gewittern ausschaut - die dann woanders niedergehen.

Sichtung von Xylocopa violacea (Große Holzbiene) an den gerade extrem üppigen Salbei-Blüten. Es gibt wieder eine schöne Hauhechel - Folge der "Beweidung" durch Rehe?

Dem chinesischen Gemüsebaum hat der Aprilfrost an den Triebspitzen gut getan. Sein abstruses Längenwachstum ist nun gestoppt und er hat an allen drei Stämmchen üppig Seitentriebe und Blätter entwickelt. Auch die drei Pfirsichbäume zeigen nun reaktive Austriebe am Altholz.

Meine Lieblingsbäume zeigen sich nun im besten Licht, chinesischer Gemüsebaum und Pulverholz/Faulbaum. Seltsam, wie ausgesprochen gut es dem Pulverholz hier gefällt - der Baum (eher ein Strauch) bevorzugt ansonsten frische bis feuchte Böden.

15. Juni 2017 Bei den Oliven ist Blühheldin wie in den vergangenen Jahren Ascolana, dazu kommen zwei üppig blühende Aglandaou. Bei den anderen nur vereinzelte Blütenstände.

An den Brombeerblüten mehrere Exemplare des gefleckten Schmalbocks (Rutpela maculata) und ein Exemplar des Pinselkäfers (Trichius zonatus). Schisandra hat Hitzeschäden, verbrannte Blätter. Es gibt erste reife Maulbeeren. Feige treibt massiv, auch an Altholz - allerdings sind bisher keine neuen Fruchtansätze zu sehen (die ersten sind im Aprilfrost erfroren).

Die "Ökologische Vorrangfläche" neben meiner Wiese zeigt sich mit ambivalentem Gesicht, es wachsen vor allem gesäte Phazelien (ok) und dazu massenhaft "wildes" Einjähriges Berufkraut (nicht ok),  ein paar "Akzeptanzpflanzen" gibt es auch, Kornblumen - ungewisser Herkunft. Von meiner Wiese wandern dorthin Leimkraut, Steinklee, Gewürzfenchel und andere ein, vor allem aber kommen zu mir von dort Unmengen an Berufkraut. An Insekten sind auf der ÖVF vor allem Honigbienen und Weißlinge auffallend. Hummeln, Wildbienen und sonstige Schmetterlinge schwirren vorrangig bei mir.

24. Juni 2017 Die Olivenblüte ist weitgehend vorbei, verbräunte Blüten fallen ab, einzeln zeigen sich Fruchtköpfchen. Sehr gutes Holz- und Laubwachstum bisher. Alte Blätter mit Occhio di Pavone vergilben und fallen ab.

Eine Blüte am Granatapfel bei der Hütte - die allerdings bald unbefruchtet abfällt.

Auffallend zahlreich in diesem Jahr die wärmeliebende Schmetterlingsart Schachbrett/Damenbrett, die Skabiosen und Flockenblumen mag. An den Wilden Möhren im Weinberg heute ein Schwalbenschwanz.

03. Juli 2017 Allmählich entwickelt sich auch der Weinberg zum wertvollen Biotop. Die beiden Randstreifen mit u.a. Wilder Möhre und Steinklee sind voller Käfer und Fliegen, auf dem Boden wimmelt es von Heuhüpfern, gelegentlich zeigt sich eine Zauneidechse, der Wermut ist besetzt mit Blattläusen, die ihrerseits zahlreiche unterschiedliche Marienkäfer anziehen. Und heute sah ich gar eine Raupe des Mittleren Weinschwärmers an einem Stock, die mir verteidigungsbereit ihren beeindruckenden "Kopf" entgegenreckte.

07. Juli 2017 Alle Aglandaou haben Fruchtknöpfchen entwickelt, teilweise in großen Mengen, die anderen Sorten nur vereinzelt. Paw Paw hat 3x3 Früchte - eine interessante Reaktion auf das Erfrieren der meisten Blüten im April, dass die wenigen überlebenden Blüten dann kompensatorisch mehrere Früchte bilden. Mehrere Früchte aus einer Blüte kam bisher bei mir noch nicht vor - ich habe das allerdings schon in der Versuchsanstalt Augustenberg gesehen.

15. Juli 2017 Das außerordentlich trockene Jahr begünstigt zweijährige Pflanzen wie die Flockenblume oder Wilde Möhre und Pastinak. Auch Trockenheitsspezialisten wie Skabiose und Schafgarbe sind in diesem Jahr sehr üppig da. Gräser dagegen leiden sehr. Im Weinberg muss ich wenig mähen. Der Zuwachs an manchen Rebstöcken ist allerdings enorm, trotz zurückhaltender Stickstoffgabe (Hornmehl).

An leeren Samenständen der Skabiosen eine Blaue Federlibelle, die daran zu saugen scheint - am Abend und am nächsten Morgen! Regenfeuchtigkeit? Morgens Tau?

An den beiden Granatäpfeln jeweils ein Haupttrieb, der voll mit rot verfärbten Blättern hängt. Die anderen Triebe überwiegend in intensivem Dunkelgrün. Es ist jeweils der vorderste Trieb. Reaktion auf die starke Sonneneinstrahlung in diesem Jahr?

20. Juli 2017 Rehbock hat an der Felsenbirne gefegt - sicherlich nicht, um Bast loszuwerden, die Zeit ist längst vorbei, sondern einfach aus Lust und Laune. Einige Tage später fegt er am Maulbeerbaum! Beide Arten waren bislang von ihm verschont geblieben.

05. August 2017 Die nach dem Spätfrost im April abgestorbene Bouteillan hat schöne Neuaustriebe. Bei Schnitt an einer extrem wachstumsschwachen Bianchera zeigt sich, dass nur etwa 1/4 des Cambiums der Veredelung noch intakt ist, grün. Das ist wohl der Hauptgrund dafür, dass die meisten meiner Oliven sehr verhalten wachsen: Cambiumschäden von den Wintern. In Olivenanbauländern heißt es ja, dass Neupflanzungen nach Frostereignissen die "Überlebenden" bald überholt haben an Holz- und Blattmasse. Die wärmeren Sommer bei uns können daher die kühleren Winter gegenüber der Kölner Bucht nicht wettmachen.

Nach einigen Jahren ohne habe ich endlich mal wieder eine Wespenspinne auf der Wiese gesichtet. Denen waren wohl die Winter zwischendurch zu lange/zu kalt.

An den Brombeeren saugen auffallend viele Exemplare des geschützten Gemeinen Rosenkäfers. Vermutlich vermehren sie sich gleich daneben im Mulchhaufen. Vereinzelt zeigen sich auch Kirschessigfliegen. Allerdings trocknen aktuell überreife und verletzte Beeren unverzüglich aus, das wird den Befall wohl in Grenzen halten.

15. August 2017 Den Oliven geht es gut. Aglandaou mausert sich mit guter Fruchtbildung zu einem ernsthaften Konkurrenten für Seggianese und Leccino.

Inzwischen habe ich drei Wespenspinnen auf der Wiese gesichtet, in den Netzen sind Heuhüpfer. Die letzte hatte ich 2011 dokumentiert. Der Frostfebruar 2012 dürfte ihnen zugesetzt haben. Und nun sind sie plötzlich wieder da.

Auf einem anderen meiner Grundstücke in Waldnähe ist eine starke Haselnuss komplett zuschanden gefegt. Die Schutzeinfassung ist verschwunden - ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Rehbock weggezerrt hat, das war gut befestigt. Scheint kräftig Brunft-Testosteron in den Adern zu haben, der Bursche (Juli/August - passt). Gefegt wurden auf diesem Gelände bislang: Sanddorn, Pfaffenhütchen, Haselnuss und Hundsrose (trotz Dornen!).

Die ersten Kalkastern blühen! Allerdings nicht dort, wo sie die vergangenen Jahre immer standen. Dort stehen nun flächendecken Skabiosen. Könnte es sein, dass Skabiosen mit ihren Rosetten Kalkastern unterdrücken? Das wäre traurig, denn die Skabiosen breiten sich bei mir massiv aus - und sind sehr beliebt bei Schmetterlingen, Hummeln und Wildbienen.

23. August 2017 Viele neue Blattaustriebe an den Oliven. Nun auch erste Kalkastern zwischen den Skabiosen.

Im Weinberg erste reife Trauben, ich habe schon eine Vorernte gemacht (65 Oechsle). Außergewöhnlich viele und schöne Trauben. Ob das hält bis zur Haupternte? Leider massiv Rehfraß, und schon Botrytis.

04. September 2017 Vereinzelt reifen Oliven an zwei einander benachbarten Aglandaou. Sonst gibt es nur zerstreut Stecknadelköpfe, kurz vor dem Abfallen. Eine Bouteillan hat enorm an Holz und Occhio-freien Blättern zugelegt, die anderen Oliven überwiegend respektabel.

An den Granatapfelzweigen mit verfärbtem Laub löst sich die Rinde ab. Offensichtlich späte Frostfolgen. Die Schnitte geben interessante Hinweise: Granatapfel scheint Vitalität residual auch ohne Rinde erhalten zu können - ähnlich wie Kaki.

Die Tauben-Skabiosen stehen immer noch flächendeckend da, aber mit Einstreuungen von zweitblühendem Labkraut, Wiesensalbei, Lein u.a. - wie ein zweiter Frühling, bei spürbarer Verkürzung der Tage und ersten kühlen Nächten. Die Kalkastern entwickeln sich teilweise sehr lebhaft. Vor drei Wochen gemähter Thymian kommt frisch nach. Wilder Majoran steht wieder sehr schön da, Moschusmalven setzen vereinzelt Akzente.

07. September 2017 Noch weitere Wespenspinnen gesichtet sowie einen fertigen Wespenspinnenkokon und einen in Arbeit. Es wird also, sofern der Winter nicht zu streng/lang wird, auch im kommenden Jahr wieder einige Wespenspinnen geben.

Reichlich Portulak in diesem Jahr am asphaltierten Weinbergweg bei meinem Hüttenhang, schon bereit zur Samenernte, zahlreiche schwarze Samenkügelchen. Zum Wald hin auf der Wiese ein Streifen Doldiges Habichtskraut. An verschiedenen Stellen sind nun zügig sehr schön zahlreiche Kalkastern aufgeblüht!

11. September 2017 Die erste bereits dunkelviolett verfärbte Aglandaou geerntet, klein, rund, wässrig, extrem bitter. Die Zähne waren noch Stunden danach stumpf-pelzig.

Meine Aronia entwickelte sich in den letzten Jahren sehr schlecht, ich hatte den Eindruck von Wassermangel und habe eine Gießmulde angelegt, damit das Gießwasser bei ihr bleibt. Das verbesserte nach dem Gießen den Aspekt der Blätter, aber regelmäßig nur kurzfristig. Heute abend fiel mir auf, dass selbst der Weiße Gänsefuß dort schlecht gedeiht. Daraufhin habe ich umgegraben und mich über die extreme Trockenheit der Erde gewundert. Beim Umgraben legte ich auch oberflächennah eine fingerdicke Wurzel frei, die direkt zur Aronia ging. Im ersten Moment hielt ich das für eine Wurzel der Aronia selbst. Ich habe etwas nachgegraben und dann wurde klar, die Wurzel kam direkt vom Pulverbaum/Faulbaum, der etwa drei Meter entfernt steht, und sie gabelte sich ins Wurzelwerk der Aronia hinein auf. Es sah so aus, als würde der Pulverbaum an der Aronia schmarotzen! In trockenen Lagen ist der Pulverbaum eher ein Tiefwurzler, hier hat er offensichtlich ganz flach eine Wurzel gezielt in die Gießmulde der Aronia "geschickt" und diese trockengelegt, leergesaugt!! Möglicherweise hat zusätzlich die Mykorrhiza des Pulverbaums der Aronia nicht behagt! Nun bin ich gespannt, wie es der Aronia im kommenden Jahr geht. Den Pulverbaum werde ich künftig immer gemeinsam mit der Aronia gießen.

15. September 2017 Rasanter Temperatureinbruch in den vergangenen Tagen, nachts runter bis 6 Grad. Sieht erst mal nicht nach einem milden Herbst mit weiterem Holzwachstum bei den Oliven aus. Wir kriegen gerade einen Kältefuß von Norden her ab, der steht voll auf Mittel-/Westeuropa noch bis nächsten Donnerstag mindestens. Hoffentlich nicht als Vorbote eines entsprechenden Winters! Für die Bianchera, die ich vergangenen Winter nur in der Tieffrostphase eingepackt hatte, ist das Jahr sicherlich gelaufen. Sie hat Null zugelegt, ein paar kleine Blattbüscheltriebe, das wars. Dabei scheint der Stamm intakt, keine Schrumpfungen und/oder Verfärbungen der Rinde sind zu sehen. Bin sehr gespannt, wie sie den nächsten Winter übersteht. Frostschutz kann sie mit ihrem Mickerlaub nicht viel eingelagert haben. Das Experiment, gar nicht einzupacken, werde ich erstmal nicht fortsetzen. Auch die Aglandaou ohne Einpackung ist deutlich zurück hinter ihren Genossinnen, von denen zwei sogar die eine oder andere Olive zur Reifung bringen. Allerdings steht sie weit besser da als die Bianchera.

Die erste Herbststurmlage am Mittwoch, vorgestern, hat einen Zweig mit drei Paw Paw Früchten (den schönsten, wohl auch schwersten Fruchtzweig) abgerissen und die Schisandra-Blätter sind überwiegend braun-schwarz verfärbt. Schisandra-Laub ist leider wind-/reibungssensibel, das ist mir schon öfter aufgefallen. Und offensichtlich hat der Feigen-Spreizflügelfalter meine große Feige entdeckt. Frassstellen, Gespinst und Kotspuren der Raupe sind zu sehen, zweite Generation. Nächstes Jahr ab Mitte Mai muss ich auf die erste Generation achten. Vor allem an der kleinen Feige, die würde das nicht locker wegstecken können.

23. September 2017 Von den drei Paw Paw Früchten, die am 13. September abgerissen wurden vom Sturm ist heute die erste genussreif. Allerdings sehr ungleichmäßig - ein Bereich ist schon vollkommen matschig, andere sind noch hart und bitter.

28. September bis 05. Oktober 2017 Reise nach Nyons, in das Tanche-Anbaugebiet.

17. Oktober 2017 Eine interessante Wetterlage gerade, anhaltendes Schönwetter mit Ostwind. Den Oliven gefällt das, sie haben gesundes Laub und treiben an den Blattachseln neu aus, legen auch weiter Holz zu. Auch der Salbei treibt noch üppig aus.

31. Oktober 2017 Kurz mal Minustemperaturen, bis -1,2. Tagestemperaturen über 10 Grad. Schäden kann ich im Gefolge keine feststellen.

10. November 2017 Am Wochenende, mit Tiefpunkt voraussichtlich Montag/Dienstag, zieht eine erste "Kältekeule" über Nord- und Mitteleuropa, wie es in den Medien heißt ("Polarluft flutet Deutschland"). Es scheint bei uns noch nicht ernsthaft in den Minusbereich zu gehen. Allerdings bereite ich mich darauf vor, bei nächster günstiger Gelegenheit die Oliven einzupacken. Nächste Woche könnte es einige Tage trocken werden mit ein bisschen Sonne.

In Villepertrix, hochgelegenes Tanche-Anbaugebiet bei Nyons, soll es Sonntag bis Dienstag die ersten Nachtfröste geben. Vielleicht hätte ich doch eine Tanche-Pflanze mitbringen sollen aus Nyons. Abgehalten hat mich die allgemeine Einstufung dieser Sorte als extrem standortsensibel, vollständig abhängig von der Region Nyons-Mont Ventoux. Plan, der Sorte im nächsten Jahr Buttes aus Kalksteinschutt und Magerrasenkompost vorzubereiten und dann doch einen Anbauversuch zu wagen.

14. November 2017 Wie's aussieht, muss ich mich mit Einpacken noch nicht beeilen. Auch die erste Dezemberhälfte wird bislang als eher mild prognostiziert. Zudem ist die vermeintliche "Trockenphase" sehr instabil. Bouteillan hat sich im Herbst sehr schön entwickelt, während Aglandaou, im Frühsommer stark, im Herbst eher schwächelt! Aglandaou scheint licht-/wärmebedürftiger zu sein, an kurzen Tagen mehr zu leiden. Die Sorte wird ja traditionell an den Südhängen des Mont Ventoux gepflanzt, während an den Hängen Richtung Nord Tanche steht!

23. November 2017 Sonntag könnte es etwas frostig werden. Und nächste Woche Donnerstag/Freitag scheint es noch heftiger zu werden. Für die Oliveneinhüllungen sollte ich also in den Startlöchern stehen. Dafür heute ein Frühlingstag! Granatapfel eingepackt.

25. November 2017 Zwei Frühlingstage mit bis zu 17 Grad gab es gerade! Ich habe die Wiese gemäht (die Kalkasternsamen waren endlich ausgereift) und Mulchringe um Pfirsiche, Maulbeere und Oliven angelegt. Dazu acht Mulchhügel für die Neupflanzungen "en butte", die ich für die nächsten Jahre plane, u.a. mit Tanche. Für den Tanche-Standort Villepertrix wird ab Mittwoch eine längere Frostphase mit bis zu -4 Grad angekündigt, diese Sorte scheint wirklich einiges gewohnt zu sein!

Das Wetter verhält sich geradezu lehrbuchhaft, nur um vier Tage nach vorne verschoben hatten wir gerade die warm-nasse "Tauwetterperiode" mit Südwest- und Westlagen der Tabelle "Witterungsregelfälle in Mitteleuropa" von Rüdiger Glaser nach Bissolli/Schönwiese. Und der "Vorwinter" (kalt-trocken mit Nord- und Nordostlagen) steht schon vor der Tür.

03. Dezember 2017 Oje, aus dem "Vorwinter" scheint nun doch gleich der Winter zu werden, das wärmere "Nikolaustauwetter" geht an einem nächsten Tritt von Norden zuschanden. Wie entlastend doch, dass alle unsere Wetterprognosen so beständig danebenliegen! Wir sollten daherOlivenanlage Dezember 2017  auch das aus magischen Zeiten geerbte Vorhaben "Beschränkung der Erderwärmung auf ..." loslassen und anfangen, entschieden die Ressourcen des Planeten zu schützen und die Vergiftung und Zerstörung der Umwelt durch uns zu stoppen. Statt uns weiter als die Beherrscher aufzuspielen, nun als die des Klimas!

Der November heuer hatte 5 Frostnächte, am 14. und am 15., am 23. sowie am 29. und am 30. November, mit einer Tiefsttemperatur Rheinstetten von -1,6 Grad. Im November 2016 gab es 10 Frostnächte, mit einer Tiefsttemperatur Rheinstetten von mächtigen -6,6 Grad. Eingepackt habe ich jedoch erst am 10. Dezember 2016 - den Oliven hat's nicht geschadet. Auf den ersten Blick ließe sich sage, ja wunderbar, dann ist der November 2017 doch super für Oliven verlaufen. Nein, keineswegs. Denn die Niederschlagssumme lag mit 106mm weit höher als die des frostigen November 2016 mit 60mm. Und der November 2016 hatte mehr Sonnenstunden! Die Bilanz ziehen die Pflanzen ...

05. Dezember 2017 ECMWF zeigt für die weitere Wetterentwicklung erneut einen Kältebollen, der über Skandinavien und Mitteleuropa liegen wird ab Samstag - während westlich über dem Atlantik und auch östlich bis hoch nach Moskau in höheren Luftschichten Warmluft lagert. Zum Einpacken gibt es nur ein kleines Fenster Mittwoch-Donnerstag, ehe der nächste Regen kommt. Oder soll ich es wagen und weiter zuwarten? Unter -5 Grad sind vorläufig noch immer nicht zu erwarten. Die Langfristprognosen für diesen Winter sagen, wie in den vergangenen Jahren schon, eine Verschiebung des Winters ins Frühjahr hinein voraus. Zwei weitere Wochen ohne Einüllung könnten drin sein ...

07. Dezember 2017 Habs heute geschafft, am Nachmittag die Hälfte der Oliven einzupacken. Strahlender Sonnenschein, Herbststimmung, die Oliven teilweise mit Neuaustrieben vom warmen November, unglaublich - auch an Altholz! Dazu aber auch bei einigen viel rotbraunes Laub - eine Symptomatik, deren Bedeutung mir noch nicht klar ist. Fast wie Herbstfärbung bei laubabwerfenden Bäumen, und zwar v.a. bei Aglandaou und Ascolana. Anderes Laub teilweise extrem vital wirkend, kräftig glänzend dunkelgrün. Als Anpassung an die jahreszeitlich geringere Sonneneinstrahlung? Es tut sich offenkundig einiges bei den Pflanzen an Versuchen zur Standortanpassung, das macht mich optimistisch! Zumal wenn ich das Wetter in Villepertrix verfolge, wo Tanche-Haine stehen. Dort ists nachts teilweise kälter als hier und nicht viel sonniger tagsüber. Wann darf ich es wagen, meine Oliven mal alle einen ganzen Winter uneingepackt zu lassen? Ich musste mich heute wirklich zwingen, einzupacken. Die Sonne war so grandios und es schien ihnen noch so gut zu gehen.

09. Dezember 2017 Heute wieder etwas Sonne, dazu windig und wärmer. Und es wird wohl bis Weihnachten eher mild bleiben. Die zweite Hälfte darf daher noch ca. 10 Tage frei stehen bleiben! Zumal ab Montag heftige Winde zu erwarten sind. Die bisherigen Einpackungen waren schon kräftig zerzaust teilweise, ich musste nachbessern.

13. Dezember 2017 Zu Weihnachten könnte es nochmal richtig "warm" werden, jedenfalls in der Sonne ;-). Und bis Jahresende siehts dann auch weiter nicht nach nennenswertem Frost aus! In Villepertrix wieder mal kühler als bei uns. Der für Oliven positive Unterschied dürfte sein, dass dort öfter die Sonne scheint - und die Tage ca. 38 Minuten derzeit länger sind!

15. Dezember 2017 Tja, hinterher ist man immer schlauer: Das teilweise Einpacken am 7.12. war zu früh. Gestern hat der Sturm mit orkanartigen Böen bei Gewitter (später wird von einem lokalen Wirbelsturm gesprochen) über Obergrombach die Einhüllungen erbarmungslos zerfleddert, die Bäumchen teilweise niedergedrückt. Für die Einhüllungen habe ich ja die Befestigungen an den Pfosten abgenommen - künftig nicht mehr!

16. Dezember 2017 In den nächsten Tagen gewaltige Eisbomben östlich von uns, bei uns eher weiter mild. An Weihnachten drohen - was bei dieser anhaltenden "Herbstwitterung" nicht erstaunt - neue Stürme! Bin etwas in der Zwickmühle mit dem Einpacken. Von den prognostizierten Temperaturen her ist es nicht notwendig. Aber der Silvesterurlaub macht mir Sorgen, wenn ein Temperatursturz kommt gerade wenn wir weg sind, und die Oliven sind nicht alle eingepackt ...

Basiswerte: 06. Januar 2017: - 10,2 Grad; 18. Januar 2016: -7,0 Grad; 06. Januar 2015: -6,4 Grad; 2014 extrem milder Januar; 14. Januar 2013: -7,5 Grad; 17. Januar 2012: -7,0 Grad. Soweit die ersten Temperaturen unter -5 Grad jeweils im Januar der vergangenen Jahre. Darf ich auf einen milden Jahresanfang hoffen?

21. Dezember 2017 Die Weihnachtsstürme werden bei uns nun voraussichtlich doch nicht so heftig, ziehen nördlich durch, Skandinavien. Dafür könnte es zu Silvester wieder kräftig an den Oliven rütteln. Mit Frühling zum Jahresanfang ... Ein Drittel der bereits eingepackten Oliven habe ich wieder ausgepackt, damit die zu erwartenden Winde während meiner Abwesenheit sie nicht fetzen. Nun stehen also etwa 70% der Oliven ohne Winterschutz da.